Hier beraten die Bosse Herthas Zukunft

Okt 3, 2021

Bobic gibt Dardai Job-Garantie trotz 1:2 gegen Freiburg. Doch Weltmeister Matthäus prophezeit einen Wechsel.

Pfiffe, Platzwunde, Pleite!

Hertha vergeigt das Spiel gegen Freiburg vor der Länderspielpause 1:2. Nach sieben Spieltagen nur sechs Punkte, 20 Gegentore – die schlechteste Abwehr der Liga.

Klar, dass es Gesprächsbedarf gibt.

Nach der ersten Halbzeit analysiert Herthas Sportdirektor Arne Friedrich auf Sky: „Das war viel zu wenig.“ Und: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“

Nach einer etwas besseren zweiten Hälfte sitzt Friedrich auf der Tribüne und bespricht sich mit Herthas Bossen: Präsident Werner Gegenbauer, Geschäftsführungs-Mitglied Paul Keuter und Manager Fredi Bobic (CEO Schmidt weilt im Urlaub).

Hier beraten die Bosse Herthas Zukunft!

Für viele überraschend spricht Bobic seinem in der Kritik stehenden Trainer Pal Dardai eine Job-Garantie aus.

Bobic auf die Frage, ob er mit Dardai in die Länderspielpause geht: „Ja, also nochmal. Weil die Leistung in Ordnung ist von der Körpersprache her. Die Spieler wollten, das habe ich Pal auch gesagt.“

Dabei reichen den ungeschlagenen Freiburgern zwei Ecken-Tore, um der Dardai-Elf die fünfte Saison-Pleite zuzufügen. Schon zur Pause pfeifen die Fans auf den spärlich besetzten Rängen (18.376 von 25.000 möglichen).

Dardai nach Abpfiff trotzig: „Wir müssen nichts anders machen. Unter unserem Dach hat sich noch niemand beschwert.“

Dabei wird schon öffentlich über einen Dardai-Nachfolger gesprochen. Weltmeister und Sky-Experte Lothar Matthäus: „Ich weiß Interna, dass man sich mit Edin Terzic schon getroffen hat.“

Auch SPORT BILD hatte berichtet, dass Hertha mit dem Ex-BVB-Coach in Kontakt stand. Demnach sagte der Technische Direktor der Dortmunder den Berlinern aber ab.

Matthäus sagt dennoch: „Ich gehe davon aus, dass da vielleicht schon in dieser Woche was passiert.“

Klar ist: Herthas Ergebnisse sind mies. Auch gegen Freiburg.

► 17. Minute: Bei einer Freiburger Ecke von Günter taucht Davie Selke unter dem Ball durch, Lienhart köpft frei ein. 0:1!

Pechvogel Selke trifft es noch schlimmer. Nach einem Zusammenprall zieht er sich eine Platzwunde zu, spielt mit blauem Turban weiter. Nach vorn gelingt ihm gar nichts, zur Pause ersetzt ihn Krzysztof Piatek, der sein Heim-Comeback nach Knöchelbruch feiert.

► 70. Minute: Mittelstädts Hereingabe von links drückt Piatek über die Linie. Der Pole erzielte sieben seiner zwölf Hertha-Tore in der Liga als Joker, ist bester Einwechsler der Klub-Geschichte.

Doch dann …

► 78. Minute: Nach einer SC-Ecke setzt sich der eingewechselte Nils Petersen gegen vier Berliner per Fallrückzieher durch. Herthas Grusel-Statistik: Acht Standard-Gegentreffer, ligaweiter Negativrekord. Suat Serdar: „Das darf uns nicht passieren, so können wir keine Spiele gewinnen.“

Den nächsten Anlauf unternimmt Hertha in zwei Wochen bei Frankfurt – laut Bobic mit Dardai.

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