2G-Start im Einzelhandel – Schlange stehen wie vorm Club

Nov 28, 2021

Shoppinglustige müssen seit Samstag mit ihrem 2G-Nachweis vor den Läden Schlange stehen. Die Einlasskontrolle erinnerte vielerorts an Türsteher-Szenarien, die man sonst nur von Berliner Szene-Clubs kennt.

Die härteste Tür Berlins haben wir in der Mall of Berlin gefunden. Bei der Modekette H&M wurde der Impfnachweis gescannt und sogar ein Personalausweis gefordert. Beim Schuhladen Deichmann reichte das einfache Vorzeigen des QR-Codes.

Vor der Galeries Lafayette gab es keinen Scan und keine Ausweiskontrollen. Wer aber als Ungeimpfter in die Lebensmittelabteilung wollte, wurde abgewiesen. Anders lief es bei Galeria Karstadt Kaufhof am Kudamm. Für nicht geimpfte Supermarktbesucher gab es eine separate Schlange. An den Rolltreppen stand zwar Security, doch das Durchschleusen in den Non-Food-Bereich war ohne Nachweis trotzdem möglich.

Der Berliner Einzelhandel prognostiziert durch 2G Umsatzeinbußen von bis zu 40 Prozent. „Wir verzeichnen bereits Frequenzurückgänge“, sagte Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg Nils Busch-Petersen.

Auf die Impfbereitschaft wirkt sich die Ausweitung der 2G-Regelung dagegen positiv aus. Durch die hohe Nachfrage weitet die Messe Berlin ihr Impfangebot aus. Nach der Absage der Grünen Woche sollen hier ab Mitte bis Ende Dezember täglich 3000 zusätzliche Impfungen möglich sein. Das kündigte der Projektleiter der Corona-Impfzentren, Albrecht Broemme an.

Während das Impfzentrum seine Kapazität ausweitet, hat sich der bundesweite Handelsverband (HDE) an Noch-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. In einem Brief wird eine Impfpflicht gefordert. Geboten sei eine „zeitnahe Einführung einer verfassungskonform ausgestalteten allgemeinen Impfpflicht mit klar definierten Ausnahmen“, hieß es.

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