35 Tage hatten die BR Volleys kein Pflichtspiel mehr bestritten und waren deshalb ebenso gespannt wie die 1.452 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle, wie sie gegen den VfB Friedrichshafen in die Zwischenrunde der Volleyball Bundesliga starten würden. Dass die Berliner sich trotz der langen Pause mit 3:1 (25:20, 18:25, 25:22, 25:19) gegen den Dauerrivalen vom Bodensee durchsetzen konnten, lag insbesondere an den Einwechslungen von Benjamin Patch und Cody Kessel. Der Deutsche Meister eröffnete die Zwischenrunde damit so, wie er die Hauptrunde beendete: Ungeschlagen und ohne Punktverlust.
Marek Sotola, der in dieser Saison bereits ein bärenstarkes Spiel gegen den Rekordmeister ablieferte, durfte im ersten Match des neuen Jahres von Beginn an auf den Court – und mit ihm auch Ruben Schott, Timothèe Carle, Nehemiah Mote, Jeffrey Jendryk, Sergey Grankin und Libero Santiago Danani. Auf Friedrichshafener Seite fehlte neben Mittelblocker Lucas Van Berkel auch noch der in dieser Woche nachverpflichtete Nikola Pekovic. So organisierte Libero Avery Aylsworth die Abwehr des VfB und diese bekam ebenso wie das BR Volleys Team sofort häufig die Hände an die Angriffe des Gegners. Beide Seiten hatten in der Anfangsphase durchaus Diskussionsbedarf mit dem Schiedsrichtergespann, aber die Berliner präsentierten sich den Tick durchschlagskräftiger (9:7, 15:12). Als Friedrichshafen sich im Auftaktsatz noch einmal aufbäumte, überraschte Schott die Annahme mit einem kurzen Ass (18:14). Der deutsche Nationalspieler war es auch, der den ersten Spielabschnitt schließlich per wuchtigem Angriff in trockene Tücher packte (25:20).
Konnten die Berliner ihre leichten Anlauf- und Annahmeprobleme im ersten Durchgang noch kompensieren, legte Friedrichshafen nun den Finger in die Wunde. Daniel Muniz an der Servicelinie und der Häfler Block um Marcus Böhme brachten die Männer in Orange in Nöten wie selten in dieser Saison. Aus 10:11 wurde ein 10:19-Zwischenstand. Die Einwechslungen von Cody Kessel, Benjamin Patch und Matthew West konnten diesem Satz angesichts des deutlichen Rückstands keine Wende mehr geben und nach knapp einer Stunde stand es leistungsgerecht 1:1 (18:25).
Jetzt waren Moral und Stressresistenz gefragt. Beides bewiesen die Hauptstädter ihren Zuschauern im Volleyballtempel. Grankin kehrte zurück und sein Ass gab den dringend benötigten Impuls (8:6). Mit der Energie und Abschlaghöhe von Kessel und Patch hatte der Sieger der Hauptrunde die Kontrolle wieder übernommen (14:10) und auch Schott überwand seine leichten Probleme aus Satz zwei (21:15). Fünf Anläufe brauchte es trotzdem, bis Nehemiah Mote auf 2:1 (24:18, 25:22) stellte. Die Achse Grankin-Patch hatte sich jetzt gefunden und mit dem Russen am Service erspielten sich die Hausherren den nächsten Vorsprung (10:7). Der US-amerikanische Diagonalangreifer war kaum mehr zu stoppen, kristallisierte sich als Topscorer heraus und sein Landsmann Jendryk beendete per Ass das Match (25:19). Durch den Heimerfolg führen die BR Volleys die Zwischenrundentabelle mit zwölf Zählern an und haben nun das nächste wichtige Spiel am Mittwoch gegen Benfica Lissabon vor der Brust.
Stimmen zum Spiel
Santiago Danani: „Nach einem Monat Spielpause war zu erwarten, dass wir heute nicht direkt unser höchstes Level erreichen. Ich glaube, für die Zuschauer war es dennoch ein unterhaltsames und spannendes Match. Friedrichshafen hat im zweiten Satz super aufgeschlagen. So einen Satz kann man dann immer verlieren, aber es ist wichtig, sich dann nicht stressen zu lassen und in Panik zu verfallen. Unsere tiefe Bank hat uns dabei geholfen.“
Ruben Schott: „Es war ein Auf und Ab und ich hatte das Gefühl, dass wir heute erst einmal aufgeweckt werden mussten. Wir haben Fehler gemacht, die uns in den letzten, sehr guten Trainingseinheiten so nicht passiert sind. Aber Cedrics Wechsel haben gefruchtet und gaben uns neue Energie. Es sind die drei Punkte, die wir uns zum Start in die Zwischenrunde erhofft hatten. Jetzt kommt am Mittwoch Lissabon und da wollen wir mit unseren Fans nach dem nächsten wichtigen Sieg greifen.“
BR Volleys Formation
Ruben Schott und Timothée Carle (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Marek Sotola (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Benjamin Patch, Matthew West
Topwerte
Patch 17 Punkte, 71 % Angriffsquote | Schott 12 Punkte, 67 % Annahmequote | Mote 9 Punkte, 2 Blocks
Match-Statistik
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Nächste Spiele:
26. Jan | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. Benfica Lissabon (Champions League)
29. Jan | 20.00 Uhr | SWD powervolleys Düren vs. BR Volleys (Bundesliga)