Feb 6, 2022

 Ein ungleiches Duell

Mit einem 3:0-Heimerfolg (25:21, 25:12, 25:23) haben die BR Volleys am Samstagabend ihren “Pokal-Kater„ vertrieben. Gegen stark ersatzgeschwächte United Volleys Frankfurt, die ohne etatmäßigen Zuspieler in der Max-Schmeling-Halle antraten, sicherten sich die Berliner drei Punkte, mit denen sie in der Zwischenrunde allenfalls theoretisch noch von Rang eins zu verdrängen sind. Mit Blick auf das wichtige Auswärtsspiel bei Vojvodina Novi Sad am Mittwoch (09. Feb) in der CEV Champions League liegt trotz des Sieges weiter viel Arbeit vor dem Bundesliga-Tabellenführer.

Die Startaufstellungen beider Mannschaften hielten einige Überraschungen bereit, bei den Gästen aus Frankfurt notgedrungen, bei den BR Volleys reagierte Cedric Enard auf das Ergebnis unter der Woche im DVV-Pokal. Der französische Cheftrainer gab Samuel Tuia und Cody Kessel im Außenangriff den Vorzug. Sein Gegenüber Christophe Achten, der unter anderem die Ausfälle von Leon Dervisaj, Byron Keturakis und Daniel Malescha zu verkraften hatte, begann Libero Satoshi Tsuiki im Zuspiel.

Der so annahme- und abwehrstarke Japaner bewies früh im Spiel sein feines Händchen auf ungewohnter Position. Bei seinem genialen Zuspieltrick schauten die Berliner verdutzt ins Leere – sinnbildlich für den “Stotterstart“ der Hausherren (3:4). Trotz vieler Abstimmungsfehler konnten die Berliner die Anfangsphase aber zumindest ausgeglichen gestalten (6:6, 11:11). Den Hessen sah dabei jeder der 1.537 Zuschauer in der Arena an, dass sie nichts zu verlieren hatten. Das BR Volleys Team hingegen musste sich jeden Punkt hart erarbeiten. Mitte des Durchgangs kam so etwas wie Spielfluss beim Tabellenführer auf und vor allem Tuia konnte sich im Angriff vermehrt durchsetzen (18:14). Nach einem Doppelwechsel von Coach Achten durften sich Außenangreifer Viktor Lindberg als Zuspieler und Mittelblocker Noah Baxpöhler als Diagonalangreifer versuchen. Mit Ruben Schott auf der Platte nutzten die BR Volleys die aufkommende Unsicherheit beim Gast und Tuia verwandelte zum ersten Satzgewinn (25:21).

Nach dem Seitenwechsel hatten die Männer in Orange ihr Spiel stabilisiert und waren nun mit ihrer Block-Abwehr deutlich spielbestimmend (4:0, 16:6). Der Insulaner Tuia zeigte ein starkes Spiel und Jeffrey Jendryk war zumindest im Block erfolgreich, wenn schon sein Angriff nicht wie üblich rollte. Auch mit Matthew West und Marek Sotola auf dem Court blieben die Berliner im Rhythmus und sicherten sich den zweiten Satz nach einem weiteren Block von Jendryk deutlich mit (25:12). Grankin durfte in Durchgang drei wieder zuspielen und Sotola & Co in Szene setzen. Der russische Kapitän und seine Nebenmänner taten sich aber nun erneut sehr schwer (5:8). Erst Kessels Aufschlagserie brachte die Wende (17:15) und obwohl sich wacker kämpfende Gäste noch einmal aufbäumten (22:21), konnte MVP Tuia den dritten Matchball zum neunten Bundesliga-Heimsieg der Saison nutzen (25:23). Trotz des 3:0-Erfolgs gegen sich achtbar verkaufende Uniteds haben Coach Cedric Enard und sein Team viele Stellschrauben im eigenen Spiel, um am Mittwoch in Serbien nach dem vierten Sieg in der Gruppenphase der Königsklasse greifen zu können.

Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Dieses Spiel stand unter wirklich merkwürdigen Vorzeichen. Die Frankfurter haben ihre Situation gut angenommen und hatten Spaß auf dem Feld. Was blieb ihnen auch anderes übrig. Wir haben uns schwergetan, aber für uns steht heute der Sieg an erster Stelle. Nach dem Ergebnis vom Mittwoch ist der Frust noch immer spürbar, aber wir müssen den Blick nach vorn richten. Es hat mich für Samuel Tuia gefreut, dass er heute eine gute Leistung angeboten hat. Er war in den letzten Wochen körperlich nicht bei 100 Prozent und nicht zufrieden. Aber Samu hat einmal mehr bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Solche Typen und diese Einstellung brauchen wir am Mittwoch.“

Samuel Tuia: „Es war auch für uns nicht einfach, sich heute auf dieses Match einzustellen, weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Sie haben ihr Bestes gegeben, deshalb großen Respekt an den Gegner. Wir haben uns nach der Niederlage gepusht und etwas Vertrauen in uns selbst zurückgewonnen. Mit noch mehr Adrenalin werden wir uns gegen Novi Sad weiter steigern.“

BR Volleys Formation
Samuel Tuia und Cody Kessel (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Ruben Schott, Marek Sotola

Topwerte
Kessel 13 Punkte | Tuia 12 Punkte, 61 % Angriffsquote | Jendryk 10 Punkte, 6 Blocks

Match-Statistik
<<< Download hier >>>

Newsletter Anmeldung