Die BR Volleys konnten auch das bisher schwerste Spiel der noch jungen Saison 22/23 für sich entscheiden. In der Lüneburger LKH Arena traf der Tabellenführer am Mittwochabend auf harte Gegenwehr, konnte sich aber mit 3:1 (27:25, 25:27, 25:19, 31:29) behaupten. Einen Bärenanteil am Erfolg in dem hochintensiven Match mit drei Satzverlängerungen hatten die Aufschläge von Antti Ronkainen und Ruben Schott in den spielentscheidenden Momenten.
Die BR Volleys mussten bei der SVG Lüneburg von Beginn an gegen eine äußerst stimmungsvolle Heimarena ankämpfen. Anton Brehme sorgte auf Berliner Seite für die ersten Highlights, während Marek Sotola gegen den “LüneBlock“ Schwerstarbeit zu verrichten hatte (6:8). Timothée Carle und Brehme blockten den Hauptstadtclub erstmals in Führung (12:11) und demonstrierten damit die generelle Präsenz der BR Volleys am Netz. Auch Zuspieler Angel Trinidad sollte wenig später die Wand gegen den für dieses Duell wiedergenesen Lüneburger Außenangreifer Colton Cowell hochziehen (17:15). Beim nächsten Block der Gäste sah der Schiedsrichter Brehme zu Unrecht im Netz und so kam Lüneburg nach langen Diskussionen noch einmal heran (23:22). Direkt der erste Satz ging in die Verlängerung, bis Nationalspieler Lukas Maase den Ball zur Freude der mitgereisten Berliner Fans ins Aus jagte (27:25).
So gut sich der BR Volleys Block präsentierte, so schwer taten sich die Männer von Coach Cedric Enard im Angriff. Das wurde in Satz zwei früh deutlich (7:11) und so reagierte der Franzose an der Seitenlinie schon bald mit der Einwechslung von Cody Kessel (13:16). Nehemiah Motes Aufschläge leiteten die kurzzeitige Wende in diesem Spielabschnitt ein (19:18), aber Lüneburg sollte diesmal das bessere Ende für sich haben. Zwar waren die Berliner nach starkem Service von Antti Ronkainen erneut im Vorteil (24:23), aber ein Block gegen Mote bedeutete kurze Zeit später den Satzausgleich (25:27).
Kessel blieb als Energiespender auf der Platte und den brauchte der Tabellenführer in dieser Phase gegen eine weiter beherzt abwehrende SVG auch (9:9). Der auffälligste Berliner blieb Brehme, aber Kessel war es, der den wichtigen Block gegen Lüneburgs Topangreifer Jordan Ewert setzte (18:14). Diesmal sollte es zum Satzende nicht wieder eng werden und Ruben Schott konnte auf 2:1 stellen (25:19). Vor 1.326 Zuschauern in der energetischen Arena schlug das Pendel danach wieder zugunsten der Hausherren aus (10:12). Zwar legten die BR Volleys nach Aufschlagserie von Schott den ersten Finger an den Auswärtssieg (19:17), aber Lüneburg steckte nicht auf und hatte die Chancen zum erneuten Satzausgleich (21:24). Dann kam wie schon so oft im Verlauf der ersten Saisonwochen Ronkainen zum Aufschlag und sorgte an seiner alten Wirkungsstätte in Co-Produktion mit Schott am Netz für den Ausgleich (24:24). Es ging zum Schluss hoch her, bis eine heißdiskutierte Schiedsrichterentscheidung (Sotola blockte in der Aktion gegen Ewert, der dabei ins Netz fasste) den Match- und Spielgewinn für das weiter ungeschlagene Team aus der Hauptstadt bedeutete (31:29). Der von der Community gewählte Bounce House MVP des Abends wurde Satoshi Tsuiki. Die nächste Prüfung in der Fremde wartet auf die BR Volleys nun am Sonntag (30. Okt um 17.30 Uhr) bei den Netzhoppers in Bestensee.
Stimmen zum Spiel
Antti Ronkainen: „Dieser Sieg fühlt sich richtig gut an, weil er sehr schwer erarbeitet war. Lüneburg hat richtig gut gespielt und sich im Aufschlag gesteigert. Dadurch wurde es schwieriger für uns. Letztlich war es ein Erfolg des gesamten Teams. Auch Codys Einwechslung hat dazu beigetragen. Für mich ist der Druck am Aufschlag normal, es ist einfach Volleyball. Ich genieße die Momente, wenn ich zu solch wichtigen Zeitpunkten meiner Mannschaft helfen kann.“
Cody Kessel: „Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, muss sagen, dass es eine geile Show war. Natürlich hatten die Schiedsrichter jeweils zu den Satzenden schwierige Entscheidungen zu treffen, aber am Ende finde ich unseren Sieg verdient. Für mich persönlich war es ein sehr besonderes Spiel, weil ich bei der Premiere hier im letzten Jahr verletzt war. Heute konnte ich der Mannschaft helfen. Diese Arena und diese Atmosphäre sind einfach ein riesiger Zugewinn für die Volleyball Bundesliga!“
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Anton Brehme (MB), Angel Trinidad (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Antti Ronkainen, Cody Kessel, Johannes Tille
Topwerte
Sotola 19 Punkte | Schott 16 Punkte, 3 Asse, 2 Blocks | Brehme 11 Punkte, 3 Blocks
Nächste Heimspiele
08. Nov | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. Qualifikant (Champions League)
12. Nov | 17.30 Uhr | BR Volleys vs. Helios Grizzlys Giesen (Bundesliga)