Allen Widerständen zum Trotz

Nov 21, 2022

Entgegen schwierigen Vorzeichen gewannen die BR Volleys am Samstagabend den Klassiker bei den SWD powervolleys Düren und bleiben damit in der Volleyball Bundesliga unbesiegt. Mit 3:1 (25:10, 18:25, 25:20, 26:24) setzten sich die Berliner ohne ihren Cheftrainer Cedric Enard – und damit unter der Leitung von Lucio Oro – im Rheinland durch. Insbesondere dank der starken Leistung des Bounce House MVP Ruben Schott grüßt der Deutsche Meister daher weiter mit der maximalen Punkteausbaute (21) von der Tabellenspitze. Am Donnerstag (24. Nov um 19.30 Uhr) wartet nun das wichtige Pokal-Heimspiel gegen die SVG Lüneburg.

Ohne Cedric Enard an der Seitenlinie mussten die BR Volleys in der Arena Kreis Düren antreten. Der Headcoach wurde, wie auch Libero Adam Kowalski, kurzfristig positiv auf COVID19 getestet und auf der Auswärtsreise umgehend isoliert. Somit traten alle elf negativ getesteten Berliner dem Corona-Protokoll der VBL folgend in Düren an. Mit Angel Trinidad fehlte ebenso der Kapitän im Kader der Hauptstädter (Mittelhandfraktur) und auch angesichts dieser personellen Rückschläge waren nicht nur die mitgereisten Fans gespannt: Wie würde das BR Volleys Team die erste Saisonniederlage unter der Woche in der Champions League verarbeiten? Diese Frage stand über dem Duell Erster gegen Zweiter vor 2.000 Zuschauern und die Reaktion der Berliner fiel durchaus eindrucksvoll aus. Im ersten Satz legten die Männer in Orange los wie die Feuerwehr. Düren kam nicht in Tritt und nach einer Aufschlagserie von Anton Brehme führte der Spitzenreiter schnell deutlich (9:3). Das eigene Spiel war im Fluss und die nächste lange Serie von Ruben Schott sorgte für ganz klare Verhältnisse (20:8). Zwei Blocks von Johannes Tille und Timothée Carle beschlossen den einseitigen Auftaktsatz, in dem die Powervolleys kaum Zugriff bekamen (25:10).

Düren hoffte mit Burggräf im Zuspiel auf einen Neuanfang im zweiten Satz und den gab es auch. Das Pendel schlug nun in ähnlicher Form in genau die andere Richtung aus. Ernastowicz legte eine starke Serie – inklusive drei Assen – hin und die BR Volleys verloren ihre Stabilität (5:13). Lucio Oro zog den Cody Kessel-Joker und die Hauptstädter konnten sich wieder etwas heranarbeiten (14:18). Zwei direkte Punkte von Burggräf und seine anschließende Jubel-Ehrenrunde sorgten aber für Ernüchterung bei den Berlinern (15:21) und den verdienten Satzausgleich (18:25).

Nach diesen Leistungsschwankungen auf beiden Seiten wurde Durchgang drei zur Schlüsselphase für den Ausgang des Matches. Nun hatte sich das Niveau der Teams angeglichen und Oro schickte mit Carle wieder einen wichtigen Punktesammler zurück auf die Platte (8:7, 16:14). Zwei Breaks per Ass von Schott und Block von Sotola brachten den BR Volleys den Vorteil (19:15). Antti Ronkainen sorgte in bekannter Manier für weiteren Druck im Aufschlag und so war dieser wichtige Satz zugunsten des Tabellenführers entschieden (22:16, 25:20).

Johannes Tille brachte wann immer möglich konsequent Brehme ins Spiel und so hatten auch seine weiteren Angreifer mehr Freiraum im Angriff (8:8). Es ging eng zu, obwohl Ronkainen erneut für wichtige Breaks sorgte (14:13). Die Berliner hatten auch Glück bei Schiedsrichterentscheidungen, wehrten einen Satzball ab (23:24) und profitierten dann von Ernastowicz Fehler im Sideout. Den ersten Matchball verwandelte Marek Sotola, der mit 20 Punkten Topscorer seiner Mannschaft wurde (26:24). Zum MVP wurde an diesem Abend aber Kapitän Ruben Schott gekürt. Der Nationalspieler führte sein Team durch schwierige Phasen und steuerte insgesamt drei Asse zum hart erarbeiteten Auswärtssieg bei.

Stimmen zum Spiel
Lucio Oro: „Wir haben wirklich klasse begonnen und das trotz der Sorgen im Vorfeld. Ich habe auch nach dem zweiten Satz jederzeit an die Mannschaft geglaubt. Es war ab Satz drei ein typisches Punkt-für-Punkt-Match ohne längere Serien. Am Ende haben wir auf unsere Stärken vertraut und uns durchgesetzt. Hier diese drei Punkte mitzunehmen war alles andere als einfach und macht uns sehr glücklich.“

Ruben Schott: „Es war heute keine einfache Situation für uns. Wir haben Düren mit dem starken Beginn etwas aus der Fassung gebracht. Dass sie zurückkommen würden, war aber eigentlich klar. Sie haben in Satz zwei dann gut abgewehrt und wir sind im Angriff nicht mehr so durchgekommen. Das war insgesamt eine anstrengende Woche für uns, weil wir durchgängig unterwegs waren. Jetzt sind alle ziemlich platt. Wir freuen uns, mit diesem wichtigen Sieg endlich wieder nach Hause fahren zu dürfen, wo wir am Donnerstag Lüneburg im Pokal schlagen wollen.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Anton Brehme + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Antti Ronkainen, Krauchuk

Topwerte
Sotola 20 Punkte | Carle 14 Punkte | Schott 12 Punkte, 3 Asse | Mote 3 Blocks

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