Die Berlin Recycling Volleys sind zum sechsten Mal DVV-Pokalsieger! Nach dem Bounce House Cup konnte der amtierende Deutsche Meister den zweiten Titel der Saison einfahren und gewann dabei vor 9.175 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena mit 3:1 (22:25, 25:17, 25:15, 25:18) gegen die SWD powervolleys Düren. Nach einem Fehlstart bewiesen die Berliner große Moral sowie mentale Stärke und konnten das Match noch umbiegen.
Fokussiert und energiegeladen starteten die BR Volleys zunächst in das Endspiel von Mannheim. Saso Stalekar konnte sich zwar nur das Libero-Trikot überstreifen (Wadenzerrung), aber auch auf Dürener Seite war mit Erik Röhrs ein wichtiger Akteur nicht einsatzfähig. Stattdessen erzielte Anton Brehme den ersten Punkt des DVV-Pokalfinals 2023 und die Powervolleys hatten offensichtlich länger mit der Anfangsnervosität zu kämpfen (6:2). Jedoch arbeiteten sich die Rheinländer ins Spiel und konnten das Match zügig ausgeglichen gestalten (8:8). Sebastian Gevert glänzte mit einer Aufschlagserie und erstmals gerieten die Berliner an diesem Abend unter Druck (9:12). Hannes Tille hatte seinerseits zunächst die passende Antwort parat (12:12), aber insgesamt sorgten die Dürener mit ihrem Service für mehr Gefahr (13:17). Auch die Wechselspiele liefen im ersten Satz zugunsten der Dürener und so servierte Eric Burggräf das Ass auf Cody Kessel (17:21). Zu viele Berliner Fehler sorgten schließlich für den ersten Satzgewinn des Bundesligadritten (22:25).
Tille blieb auch in Durchgang zwei Derjenige, nach dessen Aufschlägen die BR Volleys Breaks sammeln konnten (5:0). Erneut hatten die Männer in Orange Probleme, ihren Vorsprung zu verteidigen (11:10), doch die Hauptstädter wurden vor allem in Annahme und Angriff sicherer (17:12). Düren bekam die Bälle nicht mehr auf den Boden und Kessel war wieder in der “Crunchtime“ auf der Platte. Der US-Amerikaner stopfte den Ball zum Satzausgleich in des Gegners Hälfte (25:17). Nun waren die BR Volleys endgültig in Mannheim angekommen. Die Berliner wurden immer präsenter im Block, sowohl Brehme (11:8) als auch Mote (17:12) griffen sich die Dürener Angriffe im dritten Satz. Nach einer Schrecksekunde um die Wade von Libero Satoshi Tsuiki wurde es kurzzeitig still in der großen Arena, der Japaner plagte sich aber “nur“ mit einem Krampf. Dem Australier Mote gelang in der Folge alles in Angriff und Block (22:14) und längst war auch Marek Sotola voll auf Betriebstemperatur. Während Tsuiki in der Auswechselzone weiter behandelt wurde, stand Mote am Service und wieder vollstreckte Kessel zum nächsten Satzgewinn (25:15). Den Powervolleys war nun ein Stück weit der Zahn gezogen.
Tsuiki biss deutlich sichtbar auf die Zähne und stand damit stellvertretend für den unbedingten Willen der Berliner, den Pokal zum sechsten Mal an die Spree zu holen. Die Schnellangreifer sammelten weiter Punkt um Punkt (8:4). Außerdem sah Co-Trainer Lucio Oro den Dürener Übertritt und ließ sich anschließend für die erfolgreiche Video-Challenge zurecht feiern (15:11). Angetrieben vom lautstarken orangen Fanblock und mehr als 300 Fans ließen die Berliner nichts mehr anbrennen (19:15). Sotola beendete zum wiederholten Mal in dieser Saison ein Match per Ass und der Jubel kannte anschließend keine Grenzen.
Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Wir haben im ersten Satz so viele Fehler gemacht, dass ich fest daran geglaubt habe, das Spiel noch zu drehen, wenn wir diese abstellen. Das ist uns gelungen. Wir mussten erst den Druck abschütteln. Ich bin stolz auf dieses junge Team, wie es diese Situation gemeistert hat. Das war ein großer Schritt in der Entwicklung der Mannschaft. Nehemiah Mote war einer der überragenden Akteure heute, aber alle haben ihren Job gemacht. Jetzt darf gefeiert werden!“
Kaweh Niroomand: „Wir haben im Sommer viele wichtige Spieler verloren und es ist einfach großartig, wie diese Mannschaft sich neu gefunden und das kompensiert hat. Die flachen Hierarchien machen dieses Team stark und jeder wächst in seine Verantwortung rein. Die Entwicklung ist überaus positiv und dieser Tag ein toller Erfolg. Das mit unseren Fans nun gemeinsam genießen zu können, ist großartig.“