Niederlage im Topspiel

Feb 27, 2023

Union unterliegt dem FC Bayern mit 3:0

Der 1. FC Union Berlin verliert sein Gastspiel beim FC Bayern München mit 0:3 und bleibt damit Tabellen-Dritter. Bereits in der ersten Halbzeit stellten die Bayern durch Choupo-Moting (31.), Coman (40.) und Musiala (45.+1) den Spielstand von 3:0 her. In der zweiten Hälfte hielten die Eisernen zwar gegen die offensive Wucht der Münchner stand, der Anschluss gelang jedoch nicht.

FC Bayern München: Sommer – Stanisic (78. Cancelo), Pavard, de Ligt, Davies – Kimmich (78. Sané), Goretzka – Coman (65. Mané), Müller (87. Tel), Musiala – Choupo-Moting (65. Gnabry)

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite, Roussillon (66. Gießelmann) – Laïdouni, Khedira (78. Haberer), Thorsby (63. Seguin) – Becker (63. Leweling), Siebatcheu (63. Behrens)

Personal: Für das Spitzenspiel beim deutschen Rekordmeister nahm Urs Fischer drei Änderungen in seiner Anfangsformation vor. Die rechte Defensivseite besetzte wieder Christopher Trimmel, für ihn rückte Josip Juranovic auf die Bank. Im Mittelfeld ersetzte Morten Thorsby Janik Haberer und im Sturm wich Kevin Behrens für Jordan Siebatcheu.

Zuschauer: 75.000

Tore: 1:0 Choupo-Moting (31.), 2:0 Coman (40.), 3:0 Musiala (45.+1)

Dominante Bayern effizient zur Halbzeitführung – Union mit wenig Möglichkeiten

Die Partie begann erwartungsgemäß, wenn der FC Bayern die Heimmannschaft stellt. Von Anfang an sammelten die Münchner einen Ballbesitzanteil nach dem anderen und ließen die Eisernen kaum aus ihrer Hälfte herauskommen. Nach gerade einmal fünf Minuten fand Alphonso Davies auf der linken Seite ein wenig Platz, spielte einen Steilpass hinter die Köpenicker Abwehrkette und den mitgelaufenen Eric Maxim Choupo-Moting so in eine gute Position frei vor Unions Frederik Rönnow. Dieser konnte den Bayern-Stürmer zunächst nach außen abdrängen, den Rückpass auf Thomas Müller im Fünfmeterraum aber nicht verhindern. Der Bayerische Freigeist wusste das Angebot jedoch nicht zu verwerten, so konnte die Union-Defensive die Situation klären. Den ersten Berliner Abschluss sahen die Zuschauer nach 15 gespielten Minuten. Aïssa Laïdouni hatte sich zunächst im Mittelfeld gegen Bayerns Leon Goretzka durchgesetzt und dann den Ball bis an den FCB-Strafraum getrieben. Dort bediente er mit viel Übersicht den links mitgelaufenen Jérôme Roussillon, dessen direkter Abschluss landete jedoch in den Armen von Bayern-Keeper Yann Sommer. Die Gastgeber ließen sich davon nicht beirren und spielten ihren Stil in bekannter Form weiter, 89% Ballbesitz nach 20 Minuten sprachen eine deutliche Sprache. Angriff um Angriff rollte auf das Tor der Eisernen zu, über die Außen oder schnell durch die Mitte. Der FCB versuchte alles, fand aber zunächst keine Lücken. Und wenn, dann waren ein Abwehrbein oder Frederik Rönnow zur Stelle und blockten alles ab. In Minute 31 war aber auch der Däne machtlos: Eine der unzähligen Flanken durch Kingsley Coman von der rechten Seite fand den Kameruner am zweiten Pfosten, wo dieser sich gegen alle Gegenspieler durchsetzen konnte und den Ball gegen Rönnows Lauf per Kopf im langen Eck versenkte. Dem Spiel der Köpenicker tat der Gegentreffer in diesem Moment keinen Abbruch, im Gegenteil sogar. Einen der wenigen Vorstöße nutzte Laïdouni in Minute 37 fast zum sehenswerten Ausgleich. Sheraldo Beckers Hereingabe von der rechten Strafraumkante nahm der Tunesier direkt, zielte am Ende aber etwas zu hoch. Im Gegenzug hatte der FCB die nächste Möglichkeit und demonstrierte dort auch seine Effizienz. Einen langen Ball der Unioner köpfte Matthijs de Ligt postwendend zurück, Thomas Müller verlängerte und schon war Coman frei vor dem Tor. Rönnow zwang den Franzosen zwar noch zu einer Slalomeinlage, gegen das 0:2 aber war auch er machtlos. Quasi mit dem Halbzeit-Pfiff erhöhten die Gastgeber sogar auf 3:0. Müller wurde rechts im Strafraum zu Grundlinie geschickt, bekam den Ball gerade noch in die Mitte und bediente damit Jamal Musiala. Der Youngster nutzte den Moment, hatte das richtige Timing und schob den Ball in der Mitte mühelos zum 3:0 aus Sicht der Bayern ins Tor.

0:0 in Halbzeit zwei – Chancen auf beiden Seiten

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie vor der Pause. Die Bayern übernahmen die Kontrolle und drückten die Unioner tief in deren Hälfte. 180 Sekunden nach Wiederanpfiff sah Joshua Kimmich links im Union-Strafraum den freistehenden Davies. Im Eins-gegen-Eins scheiterte dieser aber am herausstürmenden Rönnow. Als Abwechslung zu Bayerns dominantem Spiel kamen die Eisernen kurz vor der Stundemarke durch Sheraldo Becker zu ihrer besten Gelegenheit. Eine Laïdouni-Flanke hatte Jordan Siebatcheu zunächst für seinen Kollegen abgelegt, Beckers Schuss aus knapp 12 Metern wurde noch abgefälscht und ging knapp über dem Querbalken ins Toraus. Insgesamt waren beide Teams nun mit deutlich weniger Tempo unterwegs, die Unioner kamen zu etwas mehr Ballbesitzanteilen und auch die Hausherren probierten sich zeitweise mit Kontern nach Ballgewinnen. Einer dieser Gegenstöße mündete nach 72 Minuten dann beinahe im 4:0 der Bayern. Der eingewechselte Mané wurde steil geschickt und hatte nur den Rest einer aufgerückten Union-Defensive vor sich. Schon im Strafraum, bediente er in der Mitte Thomas Müller, dessen Direktabnahme von Rönnows Kopf über den Querbalken gelenkt wurde. Eine Unaufmerksamkeit hätten die Gastgeber in Minute 80 fast mit einem Gegentor bezahlt, am Ende aber wusste Paul Seguin das Geschenk nicht anzunehmen. Zuvor hatte Kevin Behrens einen Rückpass des eingewechselten Leroy Sané erahnt, erlaufen und direkt seinen Kollegen bedient. Seguins Schuss wurde dann von der Bayern-Hintermannschaft geblockt. Auch auf Seiten der Berliner Defensive gab es immer wieder Ungenauigkeiten, Fehlpässe und zu große Lücken in den Reihen. In eine dieser Lücken spielte das Trio Sané-Mané-Davies knappe drei Minuten vor dem Ende. Am Ende war Davies wieder frei vor Rönnow, wie schon zuvor blieb der Däne Sieger in diesem Duell. Mit einem starken Reflex lenkte er Davies‘ Schuss zur Ecke ab. In Folge blieb es bis zum Abpfiff beim 0:3 aus Sicht der Eisernen.

Stimmen nach dem Spiel

“Wir hatten in den letzten Wochen ein enormes Pensum, aber am Ende dürfen wir das nicht als Ausrede nehmen. Wenn du nach München fährst und etwas mitnehmen willst, musst du frech auftreten. Das haben wir nicht geschafft und damit geht man am Ende unter. Gerade in der ersten Hälfte waren wir vielleicht auch etwas zu passiv”, so das Fazit von Rani Khedira.

Auch Frederik Rönnow sieht ein gerechtes Ergebnis: “Es war ein hartes Spiel gegen einen schweren Gegner. Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, aber konnten sie immerhin am Tore schießen hindern. Vor der Pause machen sie zwei einfache Treffer und wir gehen mit einem 0:3 in die Pause, das ist dann schwer. In Durchgang zwei wollten wir ein Tor schießen und keins mehr kassieren, das hat zumindest zur Hälfte geklappt.”

Chef-Trainer Urs Fischer: “Das war deutlich und ich glaube auch in der Höhe verdient. Bayern war heute zwei bis drei Klassen besser. Besonders die Tore zum 0:2 und 0:3 ärgern mich ein wenig, da waren wir nicht zwingend genug. Ansonsten gehen wir mit einem 0:1 in die Pause und können nach dem Seitenwechsel vielleicht etwas holen. Durchgang zwei konnten wir zumindest ausgeglichen gestalten. Meine Jungs haben in den letzten Wochen viel Gutes geleistet, da kann man jetzt auch mal eine Niederlage akzeptieren.”

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach zwei englischen Wochen steht der 1. FC Union Berlin nach dem Topspiel in der Allianz Arena vor einer „normalen“ Woche. Erst am Sonnabend, dem 04.03.203, ist der 1. FC Köln zu Gast im Stadion An der Alten Försterei. Dies nutzt Chef-Trainer Urs Fischer auch um seinem Team eine kleine Pause zu gönnen. Nachdem Mannschaft, Trainerteam und Staff noch heute zurück nach Berlin reisen, gibt es für die Spieler am Montag und Dienstag eine zweitägige Pause, erst am Mittwoch bittet Urs Fischer wieder auf den Trainingsplatz.

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