Pokalfinale:Die Freundschaft ruht nicht

Feb 24, 2023

Am Sonntagnachmittag (26. Feb) versammelt das DVV-Pokalfinale Volleyballbegeisterte aus ganz Deutschland. Sowohl das Endspiel der Männer zwischen den SWD powervolleys Düren und den BR Volleys (14.00 Uhr) als auch die Begegnung bei den Damen zwischen dem SC Potsdam und dem SSC Palmberg Schwerin (16.45 Uhr) lässt die Zuschauer nach Mannheim pilgern. Rund 800 Fans werden aus Düren erwartet, den 600 Kilometer weiten Reiseweg aus Berlin treten zirka 300 Fans an. Die beiden Vereine verbindet schon seit Jahrzehnten ein partnerschaftliches Miteinander, das gilt auch für die Fanclubs „Moskitos“ und „7. Mann“.

Düren gegen Berlin, Berlin gegen Düren – dies ist ein echter Klassiker der Volleyball Bundesliga. Nur auf den VfB Friedrichshafen traf der Hauptstadtclub bisher häufiger. Allein 82 direkte Duelle stehen in der Liga zu Buche, jetzt kommt es zum zweiten Aufeinandertreffen im Pokalfinale von Mannheim. Unweigerlich begegnen sich bei dieser Schlagzahl an Matches auch häufig dieselben Personen am Spielfeldrand – zwischen einigen von ihnen ist längst eine Verbindung entstanden. „Der Erstkontakt der beiden Fangemeinden kam im Jahr 2006 zustande“, berichtet Bernd Paul. „Im Jahr darauf haben die Dürener die Premiere der Deutschen Fanclub-Meisterschaft ausgerichtet und eine Saison später unterstützten uns die Moskitos beim Playoff-Viertelfinale in Moers. Das war der Beginn einer engen Freundschaft“, blickt das Gründungsmitglied des Fanclubs „7. Mann“ zurück. Stefan Kriebs erinnert sich an die Anfänge: „Es kamen die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammen und die Dinge nahmen ihren Lauf. Der Impuls kam von Bernd und seitdem herrschen eine freundliche Atmosphäre und ein netter Umgang. Das Ergebnis tut dem nie einen Abbruch und jeder gönnt dem anderen den Sieg.“

Die zirka 35 Mitglieder der „Moskitos“ und der „alten Garde“, wie Paul sie nennt, von rund 40 Fans des „7. Mann“ pflegen seitdem einen regen Austausch und treffen sich rund um die Begegnungen ihrer Mannschaften, wann immer es die Spielansetzungen zulassen. So nahmen Berliner Anhänger bereits am Karnevalsumzug in Düren teil und die Rheinländer wurden bei Auswärtsspielen an der Spree privat einquartiert. Fantreffen in den Lokalitäten “Alt-Düren“ oder “Cafe Meta“ (gegenüber der Max-Schmeling-Halle) haben längst Tradition. Nach außen getragen wird die Fanfreundschaft durch ein gemeinsames Banner, das natürlich auch am Wochenende in Mannheim präsentiert wird. Sowohl vor als auch nach dem Finalspiel treffen sich beide Lager, wie bereits im Jahr 2020, in einer gemeinsamen Fanecke im Umlauf der SAP Arena. Wem man beim anschließenden Frauenendspiel dann mehrheitlich die Daumen drückt, ist individuelle Vorliebe. Viele Berliner werden es sicher mit den Brandenburger Damen des SC Potsdam halten, doch auch zur „Gelben Wand“ aus Schwerin besteht seitens der Fans aus der Hauptstadt ein guter Kontakt.

Kriebs glaubt, dass es in diesem Jahr für seine Farben zum ersten Titel der Vereinsgeschichte reichen kann: „Mich stimmt die ‘Eingespieltheit‘ unserer Mannschaft optimistisch. Wir sind vielleicht hungriger und das kann einen Schub geben. Ich rechne nicht damit, dass es aussieht wie vor drei Jahren. Berlin hat wieder eine Topmannschaf, ist aber womöglich den Tick schlagbarer als damals. Aber egal, wie das Spiel ausgeht, wir werden uns danach als Fans zusammensetzen und austauschen.“ Bernd Paul, dessen Fanherz seit 20 Jahren orange schlägt, sieht dem Sonntag gelassen entgegen: „Wir kennen uns alle so lange, dass man sich gegenseitig den Sieg gönnt. Aber klar, eine Mannheim-Reise macht noch mehr Spaß, wenn man gewinnt. Ich freue mich wie alle Fans einfach auf einen großartigen Pokaltag!“

Das Finale wird live auf www.twitch.tv/spontent übertragen.

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