Tabellenführung klar behauptet

Feb 20, 2023

Die BR Volleys haben ihre Spitzenposition in der Zwischenrunde der Volleyball Bundesliga wieder gefestigt. Gegen einen personell geschwächten VfB Friedrichshafen brachten die Berliner eine starke Leistung auf den Court und siegten ohne Umwege 3:0 (25:19, 25:20, 25:20). 5.284 Zuschauer wollten sich das Duell der frischgebackenen Champions-League-Viertelfinalisten in der Max-Schmeling-Halle nicht entgehen lassen und sahen, wie MVP Johannes Tille dem Match seinen Stempel aufdrückte.

Zwei Veränderungen nahm Headcoach Cedric Enard gegenüber dem Marathonmatch am Mittwoch gegen Ankara vor – eine notgedrungen, eine gezielt. Nehemiah Mote bekam im Mittelblock die Chance, sich zu beweisen, und anstelle von Ruben Schott (Kniereizung) nahm Cody Kessel für den Deutschen Meister an. Mit dem US-Amerikaner starteten die BR Volleys schwungvoll und Kessel selbst konnte sich im Angriff gleich mehrfach durchsetzen (8:4). Friedrichshafen zeigte mehr Verschleißerscheinungen, standen die Häfler doch vier Tage zuvor ebenfalls fünf Sätze in der Königsklasse gegen Tours VB auf der Platte.  So konnte Kessel mit einem Ass glänzen (10:4) und der Deutsche Meister schlug durch die Bank bärenstark auf (15:6, 19:10). Beide Mannschaften hielten auch lange Ballwechsel für das Publikum im Volleyballtempel bereit, doch das bessere Ende hatten meist die Berliner (25:19).

Mit Tille am Aufschlag und einem 5:0-Lauf eröffnete das Heimteam auch den zweiten Satz mit einem Statement. Anschließend sah sich Mark Lebedew gezwungen zu reagieren und setzte auf Tim Peter anstelle des glücklosen Luciano Vicentin. Die Häfler bekamen ihre berüchtigte Blockstärke an diesem Abend allerdings nicht auf die Platte, stattdessen blockte Anton Brehme krachend gegen Nedeljkovic (15:9). Die Männer in Orange kontrollierten auch diesen Durchgang (21:16) und Timothée Carle durfte ihn aus dem Hinterfeld beenden (25:20).

Acht zu null Asse zugunsten der BR Volleys standen nach zwei Sätzen zu Buche und auch im Block lag Berlin vorn (4 – 1). Aber Friedrichshafen fand noch einmal neue Energie und konnte Druck aufbauen (8:10). Dann zog sich Peter eine wohl schwerere Verletzung am rechten Sprunggelenk zu. Damit mussten die Gäste, die bereits ohne Cacic, Böhme und Pekovic angereist waren, den nächsten bitteren Rückschlag verkraften. Weil Marek Sotola im Angriff rollte, gelang den Hauptstädtern der Ausgleich (13:13) und pünktlich zur “Crunchtime“ auch der Führungswechsel (21:19). Dabei profitierten die Hausherren von zwei Fehlern von Ziga Stern und einem Block von Kessel (23:19). Standesgemäß beendete Sotola das Match mit einem Ass (25:20) und Tille wurde mit der MVP Medaille dafür belohnt, dass er den Tschechen und seine Nebenmänner so stark in Szene setzte.

Durch den Heimerfolg konnte der Vorsprung der Berliner (14) auf Friedrichshafen (9) auf fünf Punkte ausgebaut werden. Bei nur noch drei verbleibenden Spielen bis zum Playoff-Start ist dies ein wertvoller Puffer für Tille & Co.

Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Nur weil ein 3:0 auf der Anzeigetafel steht, war es kein einfacher Sieg für uns. Ruben hat in den letzten Wochen viel Verantwortung übernommen und deshalb war das schon eine veränderte Situation für die Mannschaft heute. Jeder hat dafür etwas mehr gegeben und unser Orchester hat harmoniert. Außerdem war unser Aufschlag einfach wieder stark. Man hat gesehen, wir haben aus dem Erfolg gegen Ankara wichtiges Selbstvertrauen mitgenommen, dass uns heute geholfen hat. Wir wünschen natürlich Tim Peter gute Besserung, das sah leider gar nicht gut aus bei ihm.“

Marek Sotola: „Wir waren heute sehr fokussiert, weil wir nach der Niederlage in Lüneburg wussten, was hier auf dem Spiel steht. Platz eins wollten wir unbedingt verteidigen und das ist uns gelungen. Jetzt konnten wir uns wieder einen wichtigen Vorsprung erspielen, den wir bis zu den Playoffs verteidigen wollen. Man spürt, dass gegen Friedrichshafen immer dieser Schuss Extramotivation im Team ist.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Cody Kessel (AA), Anton Brehme + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Matheus Krauchuk, Antti Ronkainen, Adam Kowalski

Topwerte
Sotola 20 Punkte, 4 Asse | Kessel 11 Punkte, 2 Blocks | Carle 11 Punkte, 2 Blocks | Tille 4 Asse

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