Union besiegt die Wölfe mit 2:1
Der 1. FC Union Berlin besiegt im Stadion An der Alten Försterei den VfL Wolfsburg mit 2:1 und sichert sich den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Nach der frühen Führung der Gäste durch Luca Waldschmidt (5.) gelingt es Union wieder einmal, das Spiel zu drehen. Bereits sieben Minuten später erzielt Robin Knoche den Ausgleich und dem eingewechselten Kevin Behrens gelingt nach einer starken zweiten Hälfte der Köpenicker der Siegtreffer zum 2:1.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranovic, Doekhi, Knoche, Leite, Gießelmann – Seguin, Khedira, Haberer (63. Laïdouni) – Becker (83. Leweling, 90. Roussillon), Siebatcheu (63. Behrens)
VfL Wolfsburg: Pervan – Baku, Lacroix, Guilavogui, van de Ven, Paulo Otavio (84. Cozza) – Arnold, Gerhardt (66. F. Nmecha)– Svanberg (84. Paredes) – Marmoush (75. Wind), Waldschmidt (75. Wimmer)
Personal: Nach dem erfolgreichen Stadtderby am vergangenen Sonnabend veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Anfangself gegen den VfL auf insgesamt vier Positionen. Auf den Außenbahnen begannen Josip Juranovic und Niko Gießelmann für Kapitän Christopher Trimmel und Jérôme Roussillon. Im Dreier-Mittelfeld ersetzte zudem Paul Seguin András Schäfer, während in vorderster Front Jordan Siebatcheu für Kevin Behrens in die erste Elf rückte.
Zuschauer: 21.903
Tore: 0:1 Waldschmidt (5.), 1:1 Knoche (12.), 2:1 Behrens (79.)
Torreicher Anfang – Knoche kontert Rückstand schnell
Aus Sicht der Gastgeber hätte das Spiel kaum ungemütlicher beginnen können. Erst zeigte sich der Wettergott nicht gnädig und schickte die Teams bei windig nassen 3°C auf den Rasen, dann schockten die Gäste die Köpenicker mit einem frühen 1:0 in Minute 5. Im Nachgang eines Eckballs fand Yannik Gerhardt Mitspieler Luca Waldschmidt am Elfmeterpunkt, gegen dessen gezielten Abschluss ins rechte untere Toreck blieb Union-Schlussmann Frederik Rönnow am Ende machtlos. Die Antwort der Hausherren ließ im Anschluss aber nicht lange auf sich warten. Ebenfalls nach einer Ecke fand Unions Winter-Neuzugang Josip Juranovic am langen Pfosten seinen Abwehrkollegen Robin Knoche völlig freistehend. Die punktgenaue Flanke des Kroaten lenkte Knoche mühelos zum Ausgleich ins Tor (12.). Nach dieser hektischen und treffsicheren Anfangsphase, in der jeweils die ersten Torschüsse ihr Ziel fanden, beruhigte sich das Geschehen etwas. Die Unioner rissen die Partie aber nach und nach an sich und erspielten sich in den folgenden Minuten immer mehr Spielanteile und auch Chancen. Eine davon hatte Jordan Siebatcheu in Spielminute 27, als er eine Kopfball-Vorlage von Robin Knoche aus fünf Metern ebenfalls per Kopf an den Querbalken der Gäste setzte. Auch in der Folge sahen die Zuschauer eine intensive und stets spannende Partie, welche sich jedoch größtenteils im Mittelfeld abspielte. Angriffe in beide Richtungen endeten durch Ungenauigkeiten oft in den Füßen der gegnerischen Abwehrspieler. Mit einer Minute Nachspielzeit endeten die ersten 45 Minuten beim Stand von 1:1.
Joker Behrens zur Führung – Wolfsburg ohne Möglichkeiten
Bei mittlerweile weniger Regen startete Halbzeit zwei fast wie Durchgang eins. Beim artistischen Versuch von Niko Gießelmann eine Kopfball-Vorlage von Janik Haberer per Fallrückzieher auf das Wolfsburger Tor zu bringen, hatten die meisten derer, die es mit den Rot-Weißen halten, bereits den Torschrei auf den Lippen. Am Ende strich der Ball knapp am linken Pfosten vorbei und ging ins Toraus. Weiterhin beim Stand von 1:1 zeigte sich nach der Torchance das gleiche Bild, wie vor der Pause. Die Hausherren verbuchten leichte Feldvorteile für sich, konnten sich aber vorerst keine weiteren Tormöglichkeiten herausspielen. Einen Wachmacher sendete – bereits in Spielminute 68 – der VfL. Ridle Baku wurde rechts im Unioner Strafraum angespielt, zögerte nicht lange und schloss kraftvoll ins kurze Eck ab, fand seinen Meister aber in Frederik Rönnow, der das Spielgerät zur Ecke abwehrte. Nach erneuten rund zehn Minuten ohne Abschlüsse auf beiden Seiten war es Paul Seguin, der mit seiner Flanke von der rechten Seite den Führungstreffer der Unioner einleitete. Am zweiten Pfosten bewies Sheraldo Becker Übersicht und Kopfballqualitäten und legte den Ball punktgenau für den eingewechselten Kevin Behrens zurück, sodass dieser aus nur zwei Metern die Führung erzielte (79.). Mit dem Schwung des Tores im Rücken versuchte sich Behrens in Minute 87 erneut im Abschluss. Seinen Schuss aus 17 Metern lenkte Pavao Pervan zur Ecke ab. Im Nachgang an den folgenden Eckball sah Unions Gießelmann die Gelb-Rote für eine vermeintliche Schwalbe. Den anschließenden Sturmlauf der Gäste und alle Versuche, den Ausgleich zu erzielen, erstickten die Köpenicker im Keim und gewannen das Spiel am Ende mit 2:1.
Stimmen nach dem Spiel
“Der Anfang war heute nicht gut, aber dann haben wir eine super Moral gezeigt und waren am Ende auch der verdiente Sieger. Aktuell haben wir das Selbstbewusstsein und das Wissen, dass wir Spiele auch drehen können. Und bei der Stimmung heute war es ein schönes Happy End“, so Kapitän Rani Khedira nach dem Abpfiff.
“Wir brauchten einen Moment, um im Spiel anzukommen. Einmal mehr: Du liegst 0:1 zurück und kommst dann gut ins Spiel zurück. Nach dem Ausgleich war es ein kampfbetontes Spiel mit nicht allzu vielen Möglichkeiten. Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir dann aber die aktivere Mannschaft und haben den Sieg mehr gesucht. Das spricht für die Moral der Mannschaft”, zeigte sich auch Chef-Trainer Urs Fischer zufrieden über den erneuten Comeback-Erfolg.
Ausblick auf die kommenden Tage
Ein weiteres Mal hat die Mannschaft des 1. FC Union Berlin nur wenig Zeit, um sich auf die nächste Partie vorzubereiten. Drei Tage bleiben Cheftrainer Urs Fischer und seinem Team, um die Mannschaft auf das Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Sonnabend, dem 04.02.2023, vorzubereiten.