BSR-Mitarbeiter legen zwei Tage die Arbeit nieder.
Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR), Charité, Vivantes, der Berliner Wasserbetriebe und der Hochschule für Technik und Wirtschaft sowie des Studierendenwerks Berlin haben ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern einen Inflationsausgleich.
Mit Musik, Trillerpfeifen und Flaggen zogen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Donnerstag vom Abgeordnetenhaus zum Kreuzberger Oranienplatz. Verdi fordert in den bundesweiten Tarifverhandlungen für 2,5 Millionen Beschäftigte 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 500 Euro mehr pro Monat.
Für viele nicht genug: „Ich bin alleinerziehende Mama und es ist mir peinlich, dass ich am Ende des Monats meine Eltern um einen Fuffi fragen muss, damit ich über die Runden komme. Die 10,5 Prozent gleichen die Inflation nicht aus, aber es ist ein Anfang“, sagt BSR-Straßenreinigerin Caro R. (40).
Für die BSR geht der Warnstreik auch am Freitag noch weiter. 14 Recyclinghöfe bleiben geschlossen. Wer seinen Sperrmüll loswerden möchte, muss sich gedulden. An der Fischerstraße in Lichtenberg hat ein Security-Mitarbeiter am Donnerstag das Tor zum Hof bewacht, um zu verhindern, dass dort Sperrmüll abgelegt wird.
Auch Restabfall- und Bioabfalltonnen und zum Teil auch die Wertstofftonnen werden vielerorts nicht entleert. Müllabholungen sollen erst beim nächsten regulären Termin nachgeholt werden. Das kann bis zu zwei Wochen dauern!
Die erste Tarifverhandlungsrunde hat am 24. Januar stattgefunden. Die Arbeitgeber sind bislang nicht auf die Forderungen eingegangen. Die nächste Runde wird am 22. oder 23. Februar erwartet. „Wir sind unheimlich enttäuscht, dass in der ersten Runde kein Angebot kam. Nullrunden gehen überhaupt nicht“, sagt Roland J. (60) von den Berliner Wasserbetrieben zur Redaktion.