Klare Ansage vom Hertha-Coach

Apr 17, 2023

Dardai: „Wenn wir absteigen, dann mit mir. Basta.“

Er ist wieder da. Pal Dardai übernimmt zum dritten Mal innerhalb von neun Jahren das Traineramt bei Hertha. Nur diesmal dürfte es seine schwierigste Mission werden.

Letzter, zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, fünf Punkte zum Nichtabstiegsplatz. Und nur noch sechs Spieltage. Es war wie immer: Pal Dardai scherzte. Pal Dardai sprach Klartext. Doch Pal Dardai war auch nachdenklich.

Sportdirektor Benjamin Weber dankte zunächst Ex-Trainer Sandro Schwarz. Und sagte dann über Dardai: „Wir freuen uns, dass wir in der Situation Pal für uns gewinnen konnten. Pal kennt hier jeden Grashalm. Er kann sofort starten und braucht keine Einarbeitung.“

Dannn kam der neue alte Trainer zu Wort. Dardai über …

… seine Motivation: Warum mache ich das? Mit meiner Gesundheit. Alle sagen es nicht mehr möglich. Sie haben lange mit mir geredet. Denn eigentlich war der Plan, dass ich im Sommer zur Akademie gehe. Deshalb hat es etwas länger gedauert. Mein Ziel ist es, dass die Jugend nicht mehr weggeht. Sie müssen unsere erste Mannschaft wieder sexy und gut finden. Jetzt gehen zu viele Talente weg von Hertha. Ich habe mein halbes Leben dafür gegeben.

Wenn wir absteigen, dann mit mir. Basta. Ab jetzt ist es meine Verantwortung.

Wir haben zweimal bewiesen, dass es klappen kann. Diesmal reicht nicht nur harte Arbeit. Wir brauchen auch ein Quäntchen Glück. Denn es sind nur sechs Spieltage. Und es ist ein unsicherer Haufen.

Schwachstellen: Ich würde gern erst mit der Mannschaft reden, dann darüber mit der Presse. Heute spielen wir erstmal Fußball-Tennis. Es gibt Einzelgespräche, ich habe viel im Kopf. Ich brauche Spieler ohne Hemmungen. Die müssen sehen: der neue Trainer beisst nicht.

… Veränderungen: Die Kabine ist eine Chill-Oase. Das ist sehr angenehm.

… nächste Saison: Beim Fußball zählt immer der nächste Pass. Die Absprache war, dass ich nicht wieder Cheftrainer werde, sondern im Sommer zur Akademie zurückgehe.

… Union: Respekt für Union, was sie machen. Aber für diese Seite von Berlin muss die A-Mannschaft in der 1. Liga sein. Ich kann aber nichts versprechen. Wir brauchen Ergebnisse.

… die Situation zu Hause: Jetzt wird ganz Deutschland lachen. Aber ich trage die Hose nicht zu Hause. Monika hat die Entscheidung getroffen. Sie hat gesagt: Na gut, wenn du das machen willst, dann mache es.

… Kevin-Prince Boateng: Leistung zählt. Ich werde es mir angucken. Wir brauchen keine Sprüche. Wir brauchen Effektivität auf dem Platz. Jeder Zentimeter zählt. Ich kann jetzt keine Versprechen machen. Ich will von allen Spielern eine ehrliche Meinung hören, auch von Prince. Aber wenn er der einzige Führungsspieler ist, dann können wir zusammen packen, dann wird das nichts. Aber ich glaube, das werde ich schon hinkriegen.

… Ziele: Ich schaue von Spiel zu Spiel, Vielleicht brauchen wir auch keine Relegation, das wäre auch gut, aber dafür brauchen wir ein Quäntchen Glück. Dann kann man sich vielleicht auch am letzten Spieltag retten. Aber erstmal rede ich über acht Spiele. Sechs plus zwei.

… Leben ohne Bundesliga-Stress: Es war ein schönes Leben, ohne Stress. Ich konnte mich auf drei Spieler vorbereiten, meine söhne. Ich habe einen Hund gekauft. Ich bin ein anderer Mensch geworden. Jetzt bin ich wieder hier und der Hund muss leiden. Meine Frau muss zu Hause bleiben. Und ich habe keine Zeit für meinen besten Freund.

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