Adel Tawil Konzert in Berlin

Okt 16, 2023

Wenn Adel Tawil in der Max-Schmeling-Halle badet.

Adel Tawil gastierte am Samstagabend in der Max-Schmeling-Halle, sang Lieder aus alten „Ich + Ich“-Zeiten und von seinem aktuellen Album „Spiegelbild.“ Und machte ganze Familien glücklich.

Adel Tawil steht strahlend auf der Bühne der Max-Schmeling-Halle, schaut auf seine rund 4000 Fans. Und ist überwältigt: „Es soll kein Rumgeschleime sein, aber ich sehe gütige Menschen, so empathische Gesichter und denke: Wow, dass wir das über die ganzen Jahre geschafft haben, dass genau diese Menschen zu unseren Konzerten kommen. Gegen nichts auf der Welt würde ich dieses Publikum eintauschen. Unfassbar!“

Und die Menschen, die er da anpreist, die nehmen ihm die warmen Worte ab. Denn ihr Held da auf der Bühne, das ist kein Wichtigtuer, der coole Sprüche reißt, nein, Adel Tawil ist ein unaufdringlicher Mr. Normal, einfach ein guter netter Kerl.

Eine Sprache, die jeder versteht

Seine Lieder, die ranken sich um Liebe, Halt finden, um Verständnis, Toleranz oder Hoffnung. Und sprechen eine Sprache, die jeder versteht. Und so sieht es in manchen Reihen denn auch so aus, als wäre wirklich die komplette Familie angereist: Vater, Mutter, Kind und auch der Opa.

Sie alle kriegen viel zu hören vom aktuellen Album „Spiegelbild.“ Das ist textlich wie musikalisch ganz okay, kann aber nicht an die Zeit heranreichen, als Adel Tawil zusammen mit der großen Annette Humpe das Duo Ich + Ich bildete.

Zu den wirklich guten neuen Liedern gehört „Autobahn.“ Textauszug:

„Es scheint von außen so einfach, doch es ist nicht so leicht. Ich stand vor Tausenden von Menschen und war trotzdem allein. Hab Tag und Nacht gebetet, dass da draußen jemand ist, der mir die dunkelsten Schatten von der kaputten Seele nimmt.“

Viele Tawil-Songs, die im Radio oder von CD dahinplätschern und wenig aufregend klingen, bekommen live eine deutlich kraftvollere Note. Zu den großen Abräumern des Abends aber gehören natürlich die Ich + Ich-Klassiker wie „Vom selben Stern“ und „Stark.“

Adel Tawil ist ein Sänger im besten Sinne, im Mittelpunkt steht seine Stimme, auf Show-Schnickschnack kann er gut verzichten. Aber am Ende des Konzertes, da setzt er dann doch noch einen Höhepunkt, indem er den gesamten Innenraum abschreitet, ein ausgiebiges Bad in der Menge nimmt.

Seine Fans, Opa wie Kind, die waren glücklich an diesem Abend. Genau wie Adel selbst: „Ich würde am liebsten die ganze Nacht hier spielen, das fühlt sich einfach viel zu gut an!“

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