Der nächste Tiebreak-Auswärtssieg

Nov 7, 2023

Keine 48 Stunden lagen zwischen den zwei schweren Auswärtsspielen in Pokal und Bundesliga und dennoch haben sich die BR Volleys auch am Montagabend im Münchener BMW Park knapp durchsetzen können. Obwohl das Berliner Spiel von Höhen und Tiefen geprägt war, stand am Ende ein 3:2-Erfolg (25:19, 22:25, 25:16, 17:25, 15:12) bei den WWK Volleys Herrsching zu Buche.

Zwei Tage nach dem Pokal-Marathon in Friedrichshafen veränderte Headcoach Joel Banks sein Team nur auf einer Position. Tobias Krick rückte für Nehemiah Mote in die Startformation. Im Diagonalangriff fehlte Banks eine Wechseloption, denn der Ex-Herrschinger Daniel Malescha musste den Roadtrip in den Süden mit einer Blinddarmentzündung vorzeitig beenden und reiste schon am Sonntag zurück nach Berlin. Beim BR Volleys Team war trotz des hohen Pensums zunächst kein Spannungsabfall spürbar. Dank einer überragenden Aufschlagleistung wurde Satz eins souverän gewonnen. Sechs Asse, davon zwei von Marek Sotola (14:11) und ganze vier von Johannes Tille (24:16), gaben der anfänglichen Dominanz Ausdruck. Den vierten Satzball verwandelte der von Beginn an auffällige Krick (25:19).

Im zweiten Satz durfte Satoshi Tsuiki anstelle von Adam Kowalski die Bälle annehmen und abwehren. Den Ballwechsel des Abends beendete Tille zum 5:4 für die Berliner, aber Herrsching hielt diesmal Schritt (11:11). Eine Aufschlagserie von Timothée Carle (15:12) konterte Schneidmiller spektakulär. So ersetzte Robert Täht den Franzosen Carle, musste aber auch direkt ein Ass des Amerikaners schlucken (16:19). Zum Satzende wurde es kurios: Banks hatte Saso Stalekar zur Blockverstärkung gebracht, konnte aber aufgrund des erreichten Wechsellimits den Rückwechsel nicht vornehmen. Herrsching nutzte die Verwirrung im Berliner Zuspiel zum Satzausgleich (22:25).

Die Reaktion des Deutschen Meisters stimmte und schnell zog man den mutigen Herrschingern in Durchgang drei den Zahn. Aufschlag und Angriff liefen wieder deutlich besser (4:0, 12:8) und die Fehlerquote bei den Hausherren stieg. Cody Kessel ersetzte in der Endphase Schott und konnte zum nächsten Satzgewinn beitragen (20:13, 25:16). Dann glich Satz vier wieder dem zweiten Durchgang. Krick machte zwar ein bärenstarkes Spiel im Angriff (8:3) und Aufschlagjoker Leon Dervisaj konnte sich in der Abwehr auszeichnen (15:11). Doch wieder kam es zum Bruch im BR Volleys Spiel, diesmal mit dem Herrschinger Filip John am Service (16:13, 16:24). Nach dessen spektakulärer Aufschlagserie kochte die Arena und Herrsching glich nach Sätzen aus (17:25).

Der zweite Tiebreak binnen zwei Tagen stand also auf dem Plan und Cody Kessel ersetzte früh Täht (3:5). Wie schon am Bodensee entdeckten die Berliner ihr Kämpferherz und kippten das Match ein weiteres Mal (10:7). Timo Tammemaa blockte entscheidend gegen Mayaula (14:10), der revanchierte sich aber noch einmal (14:12), bevor die mitgereisten Berliner Fans doch noch mit ihrer Mannschaft den Matchgewinn bejubeln durften (15:12). Beim Arbeitssieg der Hauptstädter wurde der Herrschinger Filip John MVP, weil er den Hausherren mit seiner Aufschlagserie einen Punkt bescherte.

Stimme zum Spiel
Joel Banks: „Erst einmal ist es gut, dass wir uns wieder in fünf Sätzen durchgekämpft haben. Zu Beginn waren wir mit dem Aufschlag dominant, im zweiten Satz haben wir unsere Energie verloren. Plötzlich erlangte Herrsching Selbstvertrauen. Die lange Pause tat uns gut, denn danach machte unsere Block-Abwehr wieder den Unterschied. Dann haben wir auch im vieren Satz bis 15 Punkte gut gespielt, bis wir mit Filip John am Aufschlag extrem Probleme bekamen. Aber wir haben noch einmal die Wende geschafft. Es war sowohl physisch als auch mental ein harter Roadtrip, doch am Ende konnte wieder unsere Bank entscheidend helfen.“

Redakteur: Boban Stankovic

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