In ungewöhnlicher Formation feierten die BR Volleys am siebten Bundesliga-Spieltag ihren siebten Sieg. Mit Aushilfsmittelblocker und MVP Cody Kessel siegten die Berliner 3:0 (25:19, 25:16, 25:22) gegen den ASV Dachau. Damit gelang dem Tabellenführer der Bundesliga die Generalprobe für das wichtige Pokal-Halbfinale am Mittwoch (06. Dez um 19.30 Uhr) zuhause gegen die SVG Lüneburg.
Joel Banks musste gegen die junge, bayerische Mannschaft, die sich erst am Spieltag durch den Wintereinbruch in Süddeutschland nach Berlin kämpfte, improvisieren. Mit Nehemiah Mote (familiäre Gründe), Timo Tammemaa (leichte Wadenprobleme) und Tobias Krick (Folgen der Gehirnerschütterung) fehlten gleich drei der vier etatmäßigen Mittelblocker, sodass neben Saso Stalekar Cody Kessel positionsfremd aufgeboten wurde. Und der US-Amerikaner war direkt mittendrin. Erst wurde sein Block angeschlagen, im Anschluss blockte er zum Ausgleich und erzielte wenig später sogar seinen ersten Punkt per Schnellangriff (4:2). Dann spielte sich der nächste von insgesamt fünf Neuen in der Startaufstellung gegenüber der 2:3-Niederlage in Ankara in den Fokus. Daniel Malescha verbuchte das erste Ass des Tages (7:5), aber die Dachauer hielten dagegen (9:9). Teils konfus ging es auf dem Court zu, aber weil wieder Kessel im Angriff und Block punktete, setzte sich der Deutsche Meister ab (18:12). Dachau verbuchte noch zwei Asse und Blocks, bis Robert Täht dem bunten Treiben im ersten Satz ein Ende setzte (25:19).
Im zweiten Durchgang übernahm Adam Kowalski die Libero-Position von Satoshi Tsuiki und in der Mitte des Satzes ersetzte Timothée Carle auch Kapitän Ruben Schott. Bis dahin hatten sich die BR Volleys erneut abgesetzt. Täht stellte ein ums andere Mal seine Schlaghärte unter Beweis und Leon Dervisaj setzte zweimal in Folge Saso Stalekar über Kopf gekonnt in Szene (16:12). Kessel arbeitete weiter an seiner MVP-Performance und verwandelte den Satzball zur 2:0-Führung (25:16). Der frühere SCCer Patrick Steuerwald auf der Dachauer Trainerbank sah, wie seine Schützlinge weiter nach Kräften dagegenhielten und den dritten Satz lange offen gestalteten (6:6). Der Tabellenachte verzeichnete noch einmal eine Führung (11:12), bevor die Berliner mit den aufdrehenden Carle und Täht das Blatt noch rechtzeitig wendeten (16:13, 22:20). Die beiden Berliner Außenangreifer beendeten in Co-Produktion auch das Match (25:22). Vor 3.317 Zuschauern im Volleyballtempel wurde Cody Kessel MVP des Abends und Täht mit 13 Punkten Topscorer der Berliner, die damit auch nach sieben Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen.
Stimmen zum Spiel
Cody Kessel: „Ich bin offenbar der fünfte Mittelbocker in unserem Kader, weil vier nicht genug sind. Der Coach und das Team haben mich gebraucht und natürlich habe ich mein Bestes gegeben. Das letzte Mal habe ich diese Position mit 17 gespielt, aber die Mannschaft hat mir heute geholfen. Die Aufsteiger versuchen uns vor allem mit Float-Aufschlägen in Bedrängnis zu bringen, aber wir haben das heute passabel gemanagt.“
Daniel Malescha: „Ich würde sagen, wir haben unseren Job erledigt. Es war teilweise etwas fahrig, aber am Ende haben wir nach der Niederlage am Mittwoch wieder gewonnen und das zählt. Einige haben hier zuhause noch nicht so viel Spielzeit bekommen, auch deshalb mussten wir uns ins Match arbeiten. Mich freut die Auszeichnung für Cody, der dem Team heute echt geholfen hat.“