Auch in “Bella Italia“ hängen die Trauben für die BR Volleys am späten Mittwochabend (13. Dez um 20.30 Uhr) wieder hoch. Nachdem die Berliner beim aktuellen Tabellenführer der Gruppe C, Halkbank Ankara, vor zwei Wochen einen Punkt mitnehmen konnten, ist die Ausgangssituation vor dem nächsten Champions League Auswärtsauftritt bei Gas Sales Diako Piacenza (ITA) ähnlich. Erneut befindet sich die Mannschaft von Trainer Joel Banks in der Rolle des Herausforderers und kann aus dieser Position mutig und beherzt aufspielen.
„An der Ausgangslage hat sich bisher nicht viel verändert. Es gibt mit Ankara und Piacenza zwei Vereine, die für mich die Favoriten in der Gruppe und Kandidaten auf das Halbfinale oder sogar das Finale der Champions League sind. Die Türken haben beim Auftakt in Italien eine überragende Leistung gezeigt und sich damit einen Vorteil verschafft“, schätzt BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand die Situation vor dem zweiten schwierigen Auswärtsmatch des Deutschen Meisters realistisch ein. Dieses bestreiten die Berliner wieder mit einem 13er-Kader, weil Timo Tammemaa, Daniel Malescha und Tim Carle gegenüber dem 3:1-Bundesligaerfolg in Freiburg am Samstag ins Aufgebot zurückkehren. Einzig für Tobias Krick kommt die Abreise am Dienstagmorgen mit dem Flug nach Mailand noch zu früh.
Nachdem die Mannschaft in Ankara selbstbewusst auftrat, haben Hannes Tille & Co den Glauben an die nächste Überraschung. Der Zuspieler, der sowohl mit den BR Volleys als auch der deutschen Nationalmannschaft in den letzten zwölf Monaten große Gegner besiegte, ist gewohnt zuversichtlich: „Warum soll uns nicht auch in Italien wieder ein gutes Spiel gelingen? Wir haben gezeigt, dass unser Team jedem Klub in Europa gefährlich werden kann.“ Bei der Olympia-Qualifikation in Rio konnten Tille, Ruben Schott und Krick mit der DVV-Auswahl gleich zwei der bei Piacenza unter Vertrag stehenden Stars schlagen, nämlich Ricardo Lucarelli (BRA) und Yuri Romano (ITA). Doch das sind eben „nur“ zwei der herausragenden Namen im Kader des morgigen Kontrahenten. Darüber hinaus stehen beispielsweise der Olympiasieger-Zuspieler Antoine Brizard (FRA), der imposante Mittelblocker Robertlandy Simon (CUB) sowie der Champions-League-Sieger Yoandy Leal (BRA) im Aufgebot von Piacenza.
Letzterer war am Wochenende in der heimischen Liga beim 3:1-Sieg gegen Prisma Taranto nicht mit von der Partie, wiedergenesen ist hingegen Romano, der in den ersten beiden CL-Matches seinem Team noch fehlte. In der italienischen Serie A rangiert der Vorjahresdritte derzeit erneut auf Platz drei und in der Königsklasse feierte man nach der 1:3-Heimniederlage gegen Ankara einen in den Sätzen engen 3:1-Sieg bei Benfica Lissabon. „Das ist der nächste Kontrahent, der mit absoluten Topspielern gespickt ist. Grundsätzlich sollte unsere Devise lauten: In jedem Satz so lange wie möglich den Anschluss zu halten und dann die kleinen Chancen, die sich hoffentlich bieten, zu nutzen. Es kann in dieser Gruppe weiterhin jeder Punkt und jeder Satz, den wir auswärts mitnehmen, in der Endabrechnung helfen“, so Niroomand.
In der letzten Saison gelang den BR Volleys am dritten Spieltag der Königsklasse eine faustdicke Überraschung, als die Hauptstädter mit dem 3:1-Erfolg beim polnischen Topverein Aluron CMC Warta Zawiercie einen echten „Bigpoint“ einfuhren. Für völlig ausgeschlossen hält Kaweh Niroomand ein ähnliches Szenario nicht: „Wenn wir noch einmal ein derartig hohes Niveau wie in Ankara erreichen und der Gegner uns etwas Luft lässt, ist etwas möglich. Aber jedem ist klar, dass es enorm schwer wird.“
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp ( Chefredakteur )