0:0 nach der Winterpause

Jan 14, 2024

Unioner Defensive hält stand gegen den SC Freiburg.

Union Berlin darf sich nach einer Serie von Auswärtspleiten über einen Punktgewinn zum Jahresauftakt freuen. Die Partie beim SC Freiburg endet 0:0. Die Unioner dürften mit dem Resultat gut leben können.

  • Beide Mannschaften gedenken dem am Sonntag verstorbenen Franz Beckenbauer
  • Die Unioner Neuverpflichtung Kevin Vogt steht in der Startelf
  • Union Berlin gelingt erster Punktgewinn nach zuletzt sechs Auswärts-Niederlagen in Folge
  • Die Köpenicker bleiben auf dem 15. Tabellenplatz

Im ersten Spiel nach der Winterpause hat der abstiegsbedrohte 1. FC Union Berlin einen Punkt in der Fremde geholt. Das Team von Nenad Bjelica rang dem SC Freiburg am Samstag in einer zähen Partie ein 0:0-Unentschieden ab. Für die Köpenicker war das Remis nach zuvor sechs Bundesliga-Auswärtspleiten in Serie der erste Punktgewinn.

Bjelica vertraut Kevin Vogt

Union Berlin durchlief im Wochenverlauf personelle Veränderungen, die dem Klub ein neues Gesicht verleihen dürften: Das Experiment mit dem italienischen Europameister Leonardo Bonucci wurde endgültig beendet, er wechselte zu Fenerbahce Istanbul. Der hochveranlagte Offensivspieler David Fofana kehrte nach einer halbjährigen Leihe – wohl zur Enttäuschung von Trainer Nenad Bjelica – zurück zum FC Chelsea. In Köpenick begrüßt wurde indes der Innenverteidiger Kevin Vogt, der von der TSG Hoffenheim kam. Nach nur einem Trainingstag mit seinen neuen Teamkollegen stand der Routinier gleich in der Startformation der Unioner.

Vor Anpfiff hielten die Mannschaften eine Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Franz Beckenbauer ab. Christian Streich hatte währenddessen sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. Schon zwei Tage zuvor hatte der Trainer der Freiburger in einer Medienrunde die große Bedeutung des „Kaisers“ für ihn persönlich hervorgehoben.

Freiburg drängt auf die Führung

In den Anfangsminuten der Partie zog sich die Berliner Gästemannschaft tief in die eigene Hälfte zurück und überließ den Hausherren eigentümlich viel Platz für den Spielaufbau. Nach zehn Minuten wurde es erstmals brandgefährlich für Unions Keeper Frederik Rönnow. Angreifer Roland Sallai schoss den Ball unbehelligt aus zehn Metern nur knapp am Gehäuse vorbei – dies allerdings ohnehin aus einer Abseitsposition.

Wenige Minuten später zwang Freiburgs Vincenzos Grifo den dänischen Schlussmann mit einem Kopfball dann zu einer Glanzparade: Mit dem hochgerissenen linken Arm konnte Rönnow die Kugel noch so gerade über die Latte lenken. Nach einer halben Stunde war es erneut Sallai, der seinen Kopfballversuch aus fünf Metern hauchdünn am Pfosten vorbeisetzte.

Die vorhergehenden sechs Bundesliga-Auswärtspartien hatte Union Berlin verloren. Und in dieser Phase des Spiels sah es nicht danach aus, als würden die Köpenicker die missliche Serie gegen den Freiburger Sportclub beenden können. Doch torlos ging es in die Halbzeitpause.

Union Berlin macht die Räume dicht

Der zweite Durchgang folgte zunächst der Dramaturgie des ersten. Union Berlin lauerte und legte seinen Fokus aufs Verteidigen, verschaffte der Heimmannschaft dadurch allerdings auch Platz für den Spielaufbau. Die Freiburger blieben dem Führungstreffer näher, schafften es aber nicht, sich hochkarätige Gelegenheiten herauszuspielen.

Die Unioner hatten allerdings Glück, dass Referee Christian Dingert in Absprache mit dem Videoassistenten in der 60. Minute nicht auf Strafstoß entschied, nachdem Sallai im Sechzehner zu Boden gegangen war.

In der 84. Minute bewahrte Keeper Rönnow die Gäste einmal mehr vor dem Rückstand und hielt stark gegen Merlin Röhl, der aus kurzer Distanz abzog. So blieb es beim 0:0.

Für die Unioner geht es mit zwei weiteren Auswärtsspielen weiter. Am kommenden Freitag (20:30 Uhr) ist das Team zu Gast beim 1. FSV Mainz 05. Am darauffolgenden Mittwoch (24. Januar, 20:30 Uhr) steht das Nachholspiel in der Allianz Arena beim FC Bayern München an.

Die Stimmen zum Spiel

Kevin Vogt (Union Berlin): „Mit dem Ergebnis müssen wir zufrieden sein. Wir wissen alle: In Freiburg ist es schwer. Wir haben zu null gespielt, haben ein Punkt mitgenommen. Das ist in der jetzigen Situation ein positives Erlebnis. (…) Es war für mich ein Abenteuer, ein Tag Training mit den Jungs und dann Startelf – das ist natürlich besonders.“

Merlin Röhl (SC Freiburg): „Es wurde immer zäher, das Spiel. Natürlich sind wir enttäuscht. Wir wollten das Spiel gewinnen.“

Vincenzo Grifo (SC Freiburg): „Wir waren die bessere Mannschaft. Ohne Union zu nahe zu treten, musst du das Spiel mindestens 2:0 oder 3:0 gewinnen. Union war nur auf Konter aus. Wir waren sehr ballsicher, haben die Kugel laufen lassen. (…) Das einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir die Tore nicht gemacht haben.“

Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)

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