Furioses Finish sichert Weiterkommen

Jan 11, 2024

Das BR Volleys Team übersteht auch in der Saison 23/24 die Gruppenphase der CEV Champions League! Dank des 3:1-Auswärtssiegs (25:22, 25:22, 22:25, 26:24) bei Benfica Lissabon ist den Berlinern ein Platz in der Playoff-Runde nicht mehr zu nehmen. Gleichzeitig tat sich durch das Ergebnis im Parallelspiel eine besondere Chance für den Deutschen Meister auf. Weil Gas Sales Daiko Piacenza mit 3:0 bei Halkbank Ankara erfolgreich war, wird der Gruppensieger erst am letzten Spieltag im Volleyballtempel ermittelt. In einer Woche (17. Jan um 19.30 Uhr) steigt gegen die Italiener das heiße Finale um den direkten Viertelfinaleinzug.

In ihrer Bestformation und voll fokussiert gingen die BR Volleys in das fünfte Spiel der Champions League Gruppenphase. Die Konkurrenz in den anderen Pools hatte zuvor mitgeholfen, sodass für die Mannschaft von Headcoach Joel Banks klar war: Mit drei Auswärtspunkten an der Atlantikküste ist das Weiterkommen gesichert. Entsprechend selbstbewusst nutzte Zuspieler Johannes Tille die gute Annahme der Berliner sofort, um seine Mittelblocker ins Spiel zu bringen. Dies gelang mit Nehemiah Mote und Timo Tammemaa gleichermaßen und als der Este auch noch den ersten Block setzte, war der Deutsche Meister im Auftaktsatz auf einem guten Weg (9:6). Benfica riskierte viel im Service, aber die Männer in Schwarz hielten stand und agierten im Angriff überlegt (16:14). Zwei Fehler der Gastgeber und Timothée Carles Block sorgten für die Führung zur Crunchtime (22:18). Nach einem misslungenen Aufschlag der Portugiesen war Satz eins, in dem Tammemaa mit fünf Punkten Berlins Topscorer war, entschieden (25:22). Nach ausgeglichenem Start in den zweiten Durchgang (8:8) biss sich Marek Sotola am Benfica-Block mehrfach die Zähne aus und es wurde hitziger im Pavilhão da Luz Nº 2 (8:11, 12:13). Zuerst stellten die Berliner ihre Fehler im Eifer des Gefechts wieder ab und Ruben Schott verbuchte die wichtigen Punkte zur Wende (20:17). Tammemaas erstes Ass kam ebenfalls zum richtigen Zeitpunkt (23:19) und der Tabellenführer der Bundesliga konnte mit 2:0-Sätzen vorlegen (25:22).

Die mitgereisten Berliner Fans hatten zunächst im dritten Satz weiter allen Grund zur Freude (9:7) und sahen den nächsten Berliner Dreierblock aus dem Lehrbuch (12:9). Doch die punktlosen “Adler“ steckten nicht auf und kämpften sich zurück (17:18). Zu viele Fehler in Aufschlag und Angriff kosteten das BR Volleys Team, wie schon zuletzt in der Bundesliga gegen Düren und die Netzhoppers, den dritten Satz (22:25). Aber als hätten sie es auf nationaler Ebene für die Champions League einstudiert, folgte abermals die Reaktion. Asse von Tammemaa und Sotola gaben Selbstvertrauen (6:4), trotzdem ging es weiter eng zu (15:15). Benfica erarbeitete sich zwei Satzbälle (22:24), dann folgte das furiose Finish. Als es gelingen musste, blockte Kapitän Schott gegen Diagonalangreifer Bandero zum Ersten (24:24) und unmittelbar zum Zweiten (25:24). Tammemaa tat es ihm direkt im Anschluss gleich, nachdem der MVP Hannes Tille dreimal aufgeschlagen hatte (26:24).

Durch ihren dritten Sieg in der Königsklasse springen die Berliner in der Tabelle auf Platz zwei (3 Siege, 10 Punkte). Am letzten Spieltag kommt Tabellenführer Piacenza (4 Siege, 12 Punkte) in die Max-Schmeling-Halle. Ein 3:0/3:1-Heimerfolg würde den sensationellen Gruppensieg und direkten Einzug ins Viertelfinale für die BR Volleys bedeuten. Im Falle einer Niederlage könnte Halkbank Ankara (3 Siege, 8 Punkte) noch vorbeiziehen. Bester Gruppendritter – gleichbedeutend mit dem Einzug die Playoff-Runde – wären die Berliner dennoch.

Stimmen zum Spiel
Ruben Schott: „Wir haben ein gutes Fotofinish hingelegt. Ich bin super stolz auf das Team. Wir haben vielleicht nicht immer konstant gespielt, aber uns auch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Obwohl wir unseren Aufschlag gesucht haben, konnten wir Mittel finden, um Breaks zu machen und Sätze zu gewinnen. Beide Mannschaften waren insgesamt stark im Sideout. Jetzt haben wir uns die Möglichkeit erarbeitet, mit unserem Publikum in der nächsten Woche etwas ganz Großes zu schaffen!“

Joel Banks: „Wir haben ein hartes Match erwartet, aber es uns ehrlicherweise auch schwerer gemacht als vielleicht nötig. Kein Team in der Champions League schenkt dir leichte Punkte, auch nicht nach zwei von uns gewonnenen Sätzen. Im Aufschlag hatten wir etwas Probleme, aber unser Sideout-Spiel war im vierten Satz wieder exzellent. Speziell die Verbindung zwischen Hannes und Marek hat uns Balance gegeben. Es war ein Alles-oder-Nichts-Moment für uns am Ende und wir haben ihn ergriffen. Drei Punkte sind ein wunderbares Resultat. Ich bin glücklich bis zum Mond über unsere bisherige Punktausbeute. Jetzt spielen wir Herrsching und werden dann am Mittwoch gegen Piacenza ein weiteres Mal alles versuchen.“

Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)

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