Gutachten zeigt

Jan 3, 2024

Steuer-Schock für Millionen Normalverdiener.

Hat die Ampel-Koalition das wirklich SO gewollt?

Finanzminister Christian Lindner (44, FDP) ist stolz auf seine 15 Milliarden Euro Steuerentlastungen in diesem Jahr. 

ABER: 2024 werden von den Erleichterungen bei der Einkommensteuer nur Besser- und Spitzenverdiener spürbar entlastet. Zu diesem Schluss kommt das Kölner Institut für Wirtschaftsforschung (IW) und bilanziert: „Steuerzahler bezahlen für die Versäumnisse der Ampel“. Am meisten belastet würden „Gering- und Durchschnittsverdiener“ sowie „Alleinerziehende mit einem Kind“.

Die krassesten Beispiele

► Ein Singlehaushalt mit 30 000 Euro Jahreseinkommen spart 2024 genau 297 Euro. Wächst das Einkommen auf 100 000 Euro, wächst die Entlastung mit – auf satte 1271 Euro.

► „Eine Familie mit zwei Kindern und einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen von 130 000 Euro hat am Ende des Jahres 262 Euro MEHR, eine Familie mit 42 000 Euro Jahreseinkommen dagegen 33 Euro WENIGER.“

► „Eine alleinerziehende Person mit einem Jahresbruttoeinkommen von weniger als 36 000 Euro kommt am Ende des Jahres auf ein Minus von 144 Euro.“ Bei doppeltem Einkommen (72 000 Euro) bleibt dagegen ein Jahres-Plus von 43 Euro.

Wie kommen die Finanzexperten zu ihren Ergebnisse?

Zunächst wurden die Steuererleichterungen bei der Einkommensteuer berechnet (Abbau der kalten Progression). Dort profitiert jeder Steuerzahler – mit deutlichem Vorteil für Besser- und Spitzenverdiener!

Doch dann schlagen andere Steuern und Abgaben zu, die in diesem Jahr höher ausfallen! 

► Der Singlehaushalt mit 30 000 Euro Jahresgehalt muss für höhere Sozialbeiträge 79 Euro mehr abgeben. Bei Tankrechnung, Gasheizung (CO2-Abgabe) und Strompreis (höhere Netzentgelte) erhöhen sich die Preise um zusammen 245 Euro – das ist schon fast die ganze Steuerersparnis. Dann kommt noch die Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer (19 Prozent) beim Essengehen hinzu (- 50 Euro). Ergibt ein Gesamt-Minus von 76 Euro!

► Eine Familie mit zwei Kindern und 42 000 Euro Jahresbrutto verliert so 33 Euro im Jahr

► Eine alleinerziehende Person muss bis Jahresende sogar auf 144 Euro verzichten. 

Noch mal zum Vergleich: Die vierköpfige Familie mit 130 000 Euro/Jahr SPART 262 Euro.

Das IW nutzt für seine Beispielrechnung Daten aus der sogenannten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, der größten freiwilligen Haushaltserhebung Deutschlands. Sie wird alle fünf Jahre durchgeführt, zuletzt 2018. 

Fazit der IW-Forscher: Ersatz muss her!

Die Versäumnisse der Regierung und die unsachgerechte und verfassungswidrige Haushaltspolitik müssen am Ende die Steuerzahler ausbaden“, schließt die Studie des IW.

Lösungsvorschlag? Das von der Ampel versprochene „Klimageld“ (circa 140 Euro/Kopf). Die IW-Experten: „Ein Klimageld, das die Ampel ohnehin als Kompensation für den steigenden CO2-Preis vorgesehen hatte, wäre jetzt wichtig, um auch geringe Einkommen angemessen zu entlasten.“

Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)

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