Bahnstreik endet um 18 Uhr – aber Auswirkungen wohl noch bis Samstagfrüh.
Am Freitagabend soll der GDL-Streik bei der Bahn enden. Während die S-Bahnen schneller in die Spur kommen sollen, wird es im Fernverkehr wohl noch dauern. Und wie geht es dann weiter mit dem Arbeitskampf?
- Streik der Lokführer dauert bis Freitag, 18 Uhr
- Notfahrplan für S-Bahnen auf den Linien S3, S5, S9 und S46
- Regionalverkehr mit vereinzelten Zügen auf den Linien RE2, RE3, RE4, RE5 und RE6
- Einschränkungen vor allem im Fernverkehr bis Samstagfrüh
- Einigung nicht in Sicht, noch nicht mal neuer Verhandlungstermin steht
Fahrgäste in Berlin und Brandenburg müssen auch nach dem Ende des Lokführerstreiks an diesem Freitagabend noch mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. Der Notfahrplan bleibe auch nach dem Ende des Streiks um 18 Uhr bestehen, teilte die Bahn mit.
Gleichwohl könne es im S- und Regionalbahnverkehr in einigen Regionen deutlich schneller wieder mehr Angebot geben als im Fernverkehr. Unklar blieb zunächst, ob dies auch in Berlin und Brandenburg der Fall sein wird.
Spätestens zum Betriebsbeginn am Samstag sollen im Personenverkehr dann aber keine Streikauswirkungen mehr zu spüren sein, hieß es.
Notfahrplan auf S-Bahn-Strecken im Berliner Umland
Am Freitag führt der aktuelle Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erneut zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr auch in Berlin und Brandenburg.
Ein Notfahrplan für die Linien S3 (Erkner-Ostbahnhof), S46 (Königs Wusterhausen-Schöneberg), S5 (Strausberg Nord-Ostbahnhof) und S9 (Flughafen BER-Friedrichstraße) bindet die Außenbezirke und Umlandgemeinden im 20-Minutentakt an.
Auf den Linien S1, S2, S25 und S26 laufe der Schienenersatzverkehr wegen Bauarbeiten hingegen ohne Einschränkungen.
Im Regionalverkehr fährt zwischen beiden Bundesländern ebenfalls kaum ein Zug. Vereinzelte Züge sind laut Deutscher Bahn auf folgenden Strecken unterwegs:
- RE2 zwischen Berlin und Cottbus
- RE3 zwischen Angermünde und Berlin
- RE4 zwischen Rathenow und Berlin
- RE5 zwischen Rostock und Berlin
- RE6 zwischen Wittstock (Dosse) und Hennigsdorf
Noch kein neuer Verhandlungstermin zwischen Bahn und GDL
Die GDL hatte den Streik im Personenverkehr am Mittwochmorgen begonnen, im Güterverkehr wird seit Dienstagabend gestreikt. Die Gewerkschaft will mit dem Arbeitskampf den Druck auf die Bahn erhöhen, um im Tarifkonflikt mit dem Konzern eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu erreichen. Die Bahn lehnt das bisher strikt ab.
Ob der Streik den Tarifkonflikt voranbringen wird, ist bisher offen. Termine für neue Verhandlungen gab es zunächst nicht.
GDL-Chef Claus Weselsky hat bereits angekündigt, dass er schnell zum nächsten Streik aufrufen werde, sollte die Bahn kein neues Tarifangebot vorlegen. Nach der großen Zustimmung bei einer Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern kann Weselsky nun immer wieder zu langen, bei Bedarf auch unbefristeten Streiks aufrufen. Er hatte im Dezember aber auch gesagt, dass die Streiks jeweils maximal fünf Tage dauern sollen.
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)