Die BR Volleys bauen ihre Siegesserie in der Volleyball Bundesliga weiter aus. Das Duell der Pokalfinalisten gegen die WWK Volleys Herrsching ging nach einem Marathon-Satz zum Abschluss mit 3:0 (25:17, 25:18, 38:36) an die Berliner. 4.253 Zuschauer sahen damit den Vorgeschmack auf das Endspiel in Mannheim und die zwei nächsten Heimspiele gegen Gas Sales Daiko Piacenza (17. Jan um 19.30 Uhr) und den VfB Friedrichshafen (21. Jan um 15.00 Uhr).
Frischen Wind brachte Joel Banks zum Start in den Heimspiel-Hattrick ausschließlich im Mittelblock. Tobias Krick und Saso Stalekar rückten in die Startformation des gegenüber dem 3:1-Erfolg in Lissabon ansonsten unveränderten Berliner Teams. Die BR Volleys spielten einen hervorragenden Auftaktsatz, was in einer außerordentlich guten Annahmequote von 85 % Prozent begründet war. Johannes Tille agierte im Zuspiel direkt auf Betriebstemperatur und dirigierte das Berliner Spiel gekonnt (8:6). Zunächst hielt Herrsching mit, aber ein Block von Hüne Krick gab der Dominanz des Deutschen Meisters dann auch auf dem Scoreboard deutlich Ausdruck (16:11). Eine Auszeit von Gästecoach Thomas Ranner half nichts, die Bayern ließen die nötige Körpersprache etwas vermissen, während die Berliner ihre Chancen nutzten. Stalekar brachte alle seine vier Angriffe im ersten Satz durch und hatte auch ein Ass parat. Der erste Durchgang wurde zur klaren Angelegenheit (25:17). Herrsching steigerte sich fortan und Angriffsfehler der Männer in Orange brachten die Gäste besser ins Spiel (6:7). Aber eine Aufschlagserie des gut aufgelegten Ruben Schott sorgte für den Momentum-Switch (12:10). Die Hauptstädter nutzten jetzt nahezu jede Breakchance und setzten sich wieder deutlich ab (19:15, 24:17). Einer von mehreren Musterangriffen von Timothée Carle aus dem Hinterfeld beendete diesen Durchgang (25:18).
Herrsching musste reagieren. Eine Zuspieler-Wechsel, Severin Brandt übernahm für Eric Burggräf, brachte kurzzeitig neuen Schwung ins Spiel des Tabellenfünften (2:5). Dann startete Tille die nächste Berliner Aufschlagserie (10:9), aber die Antwort der Herrschinger ließ nicht lange auf sich warten (10:13). Hin und her ging es und Cody Kessel kam ins Spiel, bis Kapitän Schott zwei Asse aus dem Hut zauberte (23:21). Mit einem wilden Block beim Matchball sorgte Mayaula noch einmal für Spannung (24:24). Sechs Matchbälle wehrten die Bayern zunächst ab und hatten dann selbst mehrfach die Chance, das Spiel zu verlängern. Das Geschehen schaukelte sich spektakulär hoch und immer wieder war es Kessel, der nervenstark punktete. Dann entschieden zwei Aufschläge von Schott und ein Zuspielfehler von Brandt das Match (38:36). Der Berliner Spielführer wurde damit endgültig zum Matchwinner und MVP des weiterhin ungeschlagenen Tabellenführers (37 Punkte).
Stimmen zum Spiel
Ruben Schott: „In den letzten Spielen hat es in engen Momenten oft am Aufschlag gehapert, deshalb habe ich mir diesmal gesagt, ich gehe volles Risiko. Wir wollten diesmal den Einbruch in Satz drei vermeiden und haben es am Ende auch geschafft. Das war in vielerlei Hinsicht eine gute Vorbereitung auf Mittwoch. Ich hoffe auf einen richtigen Hexenkessel, denn das brauchen wir für den nächsten Sieg gegen ein mit Stars gespicktes Team aus der italienischen Liga.“
Tobias Krick: „Ich glaube, es war zumindest ein kleiner Fingerzeig Richtung Pokalfinale. Aber Herrsching kann sicher noch besser spielen. Jetzt freuen wir uns tierisch auf Mittwoch und die Aufgabe Piacenza vor unserem Publikum. Ich denke, wir haben die Möglichkeit, das hier wirklich zu schaffen. Es wird garantiert ein gutes Spiel und ein großer Volleyballabend.“
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefradakteur)