Die Füchse Berlin haben das Verfolgerduell der Handball-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 32:31 für sich entschieden. Die Hauptstädter waren lange Zeit die überlegene Mannschaft, doch zum Ende hin wurde es noch einmal spannend.
Den Füchsen Berlin ist ein riesiger Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation gelungen. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter das Spitzenduell gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 32:31 (18:12).
Lange Zeit waren die Berliner Hausherren die überraschend überlegene Mannschaft, die von vielen Konzentrationsfehlern der Flensburger profitierte. Der zwischenzeitliche Sieben-Tore-Vorsprung schmolz allerdings zum Ende hin noch einmal, doch die Füchse hielten den Kopf über Wasser und gewannen das Spiel schlussendlich verdient.
Mit dem Sieg sichern sich die Füchse weiterhin die Chance auf den Titel in der Handball-Bundesliga und bringen sechs Punkte zwischen sich und den Tabellendritten aus Flensburg.
Souveräne Füchse und zerstreute Flensburger
Vor der Partie stand das Thema „Tempo“ im Fokus, beide Teams wollten blitzartig nach vorne spielen. Die ersten Minuten, in denen die Füchse den ersten Treffer des Spiels erzielten, aber verliefen eher bedacht – auch weil die beiden Abwehrformationen wie auch die Torhüter ihren Job gut machten. Nach vier Minuten stand es 3:1 für die Berliner Hausherren. Nach acht Minuten enteilten die Füchse erstmals mit ganzen vier Treffern Vorsprung, das 7:3 war einem exzellenten Füchse-Torhüter Dejan Milosavljev, wenig überzeugenden Flensburg-Handewitter Würfen und starken Berliner Angriffen geschuldet.
Während die Füchse souverän ihr Spiel durchzogen, wirkten die Flensburger leicht von der Rolle, was immer wieder in leichtfertigen Fehlern mündete. In den Folgeminuten stabilisierten sich die Gäste allerdings, während die Berliner Angriffe vermehrt durch technische Fehler ins Leere gingen. So glich sich das Niveau der beiden Teams merkbar an, nach 15 Minuten stand es 9:6. Eine Zwei-Minuten-Strafe für Flensburgs Lasse Möller sollte jenes Gleichgewicht temporär jedoch wieder ins Wanken bringen – auch weil wenig später Emil Jakobsen (20. Minute) und Lukas Jörgensen (21.) die nächste Zwei-Minuten-Strafe kassierten. Weitere Anzeichen für die fehlende Konzentration der Norddeutschen.
Die Füchse nutzten diese Überzahl und die Unordnung Flensburgs effizient und bauten den Vorsprung in der 23. Minute auf 15:8 aus. Weil die Füchse defensiv stabil wie offensiv treffsicher blieben, und Torhüter Milosavljev mit bis dahin elf Paraden erneut groß aufspielte, brachten sie ein komfortables 18:12 in die Halbzeitpause.
Gidsel immer besser in der Partie
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren erneut von Flensburger Fehlern und dem Ausnutzen dieser Fehler durch die Füchse geprägt. So gelang es der Gastmannschaft nicht, den großen Abstand zu verringern, vielmehr schenkten sie den Füchsen immer wieder leichte Tore. Nach 35 Minuten stand es verdientermaßen 23:16 für die sehr aufmerksamen und gut eingestellten Hauptstädter. Neben Torhüter Milosavljev war auch Hans Lindberg als fehlerloser 7-Meter-Schütze einer der Erfolgsgaranten.
Aber das Spiel sollte noch nicht entschieden sein. Die Füchse handelten sich um die 40. Minute herum gleich zwei parallel verlaufende Zwei-Minuten-Strafen ein und ließen den Vorsprung in jener Phase der Unordnung etwas schmelzen – auf 24:20. Insgesamt verschmerzten sie diesen Spielabschnitt aber durch cleveres Zeitspiel gut, Flensburg ging so das Momentum wieder verloren. Topspieler Mathias Gidsel fand immer besser in die Partie, Milosavljev hielt sein beeindruckend hohes Niveau – und so blieben die Füchse die bessere Mannschaft. Nach 45 Minuten stand es 26:21.
Am Ende wird es richtig eng
Füchse-Trainer Jaron Siewert nahm eine Auszeit, um eine taktische Antwort zu finden und sein Team noch einmal zu sortieren. Es sollte nur eine geringe Wirkung entfalten, die Füchse wirkten nun zwar wieder etwas griffiger, doch die alten Kräfteverhältnisse wurde nicht mehr hergestellt – Flensburg war nun voll da. Nach 53 Minuten stand es 28:26.
Doch immer dann, wenn Flensburg im Begriff stand, die Begegnung vollständig zu drehen, unterlief ihnen ein folgenschwerer Fehler oder aber die Füchse hatten auf Spielerebene eine guten Moment – ob über Gidsel oder auch Max Darj. Auch eine Zwei-Minuten-Strafe für Paul Drux in der 55. Minute sollte nichts mehr am zum Ende hin durchaus dramatischen Spielverlauf verändern. Die Füchse gewannen das Spiel schlussendlich verdient mit 32:31.
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)