Erstes Bushido-Konzert nach acht Jahren.
Jahrelang hatte Deutschrap-König Bushido jede Menge Gerichtstermine, aber keinen einzigen Konzerttermin. Mit einem höchst emotionalen Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena meldete sich der Berliner zurück. Comeback nach acht Jahren, und der frenetisch gefeierte Auftakt seiner großen „König für immer“-Tour!
Bu-shi-do! Bu-shi-do! Bu-shi-doo!“
Immer wieder laute, beseelte Sprechchöre in der Halle, die Freude über die Rückkehr des HipHop-Heilands war einfach zu groß. Und der rappte sich zusammen mit Kollege Animus sehr gekonnt und harmonisch durch die besten Songs seiner Karriere. Aus den Anfangsjahren gab’s „Wenn wir kommen“, aus den späteren einen Diss-Track gegen Capital Bra.
Endlich ging es mal wieder um Musik und Spaß haben, und nicht um den jahrelangen Gerichtsstress mit seinem Ex-Manager Arafat Abou-Chaker. Diesen Ärger ließ Bushido links liegen, erwähnte das Thema kein einziges Mal, und es ging ihm saugut damit. Immer wieder bedankte er sich bei den über Fans in der ausverkauften Halle für die riesige Stimmung.
Bushido, der Glückliche, hatte ein Messgerät mitgebracht, bat die Menge so laut als möglich zu schreien. Ergebnis: 134 Dezibel! Höllisch laut, keine Frage. Das würde er jetzt in jeder Stadt machen, kündigte der Rapstar an, und am Ende würde es eben eine Sieger-Stadt geben. Alle waren sich einig: Berlin macht’s! Ja, Star und Fans, sie waren vereint in kindlicher Freude.
Bushido in Berlin – Videos nah am Kitsch
Bushidos Leben, das spiegelte sich an diesem großen Comeback-Abend nicht nur in den Liedern seiner Karriere, sondern auch in Filmchen auf der Videoleinwand wider. Die berichteten über seine Kindheit, über Kampf und Familie, zeigten, warum er wurde, wie er ist. Und waren oft extrem nah am Kitsch gestrickt.
Die Familie ist es, die den einst so schlimmen Gangsta 2024 mehr bewegt als alles andere. Und so gab es denn auf der Bühne auch einen kurzen Auftritt von Gattin Anna Maria, und einen längeren von vier der inzwischen acht Bushido-Kinder. Man hatte riesig Spaß, umarmte sich, demonstrierte Familienglück pur. So was muss man nicht machen, natürlich nicht, aber es war auf jeden Fall ehrlicher als ein Bushido, der noch immer den harten Straßenjungen mimt.
Die ganz großen Gefühle, die packte Bushido auch im letzten Lied des Abends aus. Da gab es noch mal „Für immer jung“, sein Duett mit Karel Gott, der 2019 verstorbenen „goldenen Stimme aus Prag“ zu erleben. Gott sang vom Video, Bushido rappte live, die Halle sang mit.
Und, ist Bushido ein „König für immer?“ Warten wir mal das neue Album ab, das wohl kurz vor der Fertigstellung steht. Dann werden wir hören, ob er auch im Alter von jetzt 45 noch Wichtiges zu erzählen hat.
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)
