Einen mühsamen Arbeitssieg verbuchten die BR Volleys am Mittwochabend bei den Baden Volleys SSC Karlsruhe in der Lina-Radke-Halle. Der erfolgreiche Endspurt in einem umkämpften zweiten Playoff-Viertelfinale ging zum Großteil auf das Konto von Leon Dervisaj, der nach Einwechslung dem dritten Satz noch eine Wendung zugunsten der Berliner gab. Dank des 3:0-Sieges (25:21, 25:22, 25:22) stehen die Hauptstädter im Halbfinale und treffen dort auf die SVG Lüneburg oder die WWK Volleys Herrsching. Tickets für das erste Heimspiel der „best of five“-Serie am nächsten Mittwoch (27. Mrz um 19.30 Uhr) gibt es schon jetzt.
Joel Banks‘ Optionen waren am Mittwochabend in der Lina-Radke-Halle erneut dezimiert. Daniel Malescha (Blinddarm-OP) und Adam Kowalski (Mandelentzündung) waren nicht mit in den Südwesten gereist, dazu war der ein oder andere Berliner gesundheitlich angeschlagen. Und auch die Männer auf dem Feld wirkten nicht im Vollbesitz ihrer mentalen und körperlichen Kräfte. So tat sich der Deutsche Meister gegen den Aufsteiger deutlich schwerer als noch am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle. Allerdings legten auch die Karlsruher vor ihren Fans die erwartete Schippe drauf. Die Baden Volleys spielten gutes Sideout und die Breakpunkte gingen den Berlinern nicht so leicht von der Hand wie noch vor drei Tagen. Ein Ass von Krick war ein Lichtblick (8:7). Aber zur Mitte des Satzes bejubelten die Gastgeber dank Kapitän Jens Sandmeier die Führung (15:16). Timothée Carles Qualität im Angriff und der Aufschlag sollten die Berliner in Satz eins retten. Johannes Tilles Ass kam zur richtigen Zeit (17:16) und zwang anschließend Heimtrainer Antonio Bonelli zur zweiten Auszeit. Der nächste Servicewinner folgte aus dem linken Arm von Marek Sotola (22:19) und ein Karlsruher Netzfehler beendete den lange Zeit hart umkämpften Auftaktsatz (25:21).
Das Bild sollte sich im zweiten Durchgang nicht ändern. Karlsruhe hielt, angetrieben vom lautstarken Publikum, dagegen. Die Berliner ließen derweil die letzte Gier und das Fortune in der Block-Abwehr vermissen (7:7). Robert Täht durfte für den guten Carle weitermachen und die BR Volleys kamen wieder nicht dazu, sich vor der Crunchtime abzusetzen (15:15, 20:20). Erst ein erfolgreicher Block von Krick gab etwas Auftrieb (22:20). Wiederum war es der Aufschlag, der den kleinen Unterschied an diesem Abend ausmachte. Zuspieler Tille setzte den Ball perfekt zum Abschluss auf die Linie (25:22).
Die Baden Volleys gaben nicht nach, auch wenn es die Hauptstädter diesmal schafften, sich etwas abzusetzen. Im Angriff konnte neben den stabilen Schnellangreifern Saso Stalekar und Tobi Krick vermehrt Täht Akzente setzen (14:11, 18:14). Dann aber stach Aufschlagjoker Schumann in seinem letzten Spiel für den SSC noch einmal (18:20) und auch Brentel legte ein Ass nach (19:22). Aus den Drucksituationen befreiten sich die BR Volleys mit einem ebenfalls für den Aufschlag eingewechselten Spieler. Leon Dervisaj, zuvor glücklos von der Linie, brachte Unruhe in den Karlsruher Annahmeriegel und endlich schlug die Berliner Block-Feldabwehr daraus auch Kapital. Als Täht den Block zum Halbfinaleinzug anschlug, hatte noch immer Dervisaj serviert (25:22).
Wie der Gegner nun im Halbfinale heißen wird, entscheidet sich erst am Wochenende zwischen Lüneburg und Herrsching. Die Niedersachsen haben das erste Spiel auswärts gewonnen und haben somit zwei Chancen, sich zuhause den Einzug in die nächste Runde zu sichern – allerdings hat die Hübner-Mannschaft das Europapokalfinale in den Knochen.
Stimme zum Spiel
Johannes Tille: „Wir haben uns richtig schwergetan, in dieses Spiel zu kommen. Karlsruhe hingegen hatte sichtlich Spaß an diesem Match und zeigte keine Angst. Dadurch wurde es schwierig. Zumindest zum Satzende waren wir etwas wacher und haben besser aufgeschlagen. Das dürfen wir uns im Halbfinale so nicht erlauben, egal ob der Gegner Lüneburg oder Herrsching heißt. Wobei ich die Herrschinger in dieser Serie noch nicht abgeschrieben habe.“
Redakteur: Dirk Thomas Meerkamp (Chefredakteur)